Es gibt im Irischen 5 Fälle bzw. Kasus (tuisil). Dies sind die 4 Fälle des Deutschen (Nominativ, Genitiv, Dativ, Akkusativ) sowie den Vokativ als 5. Fall. Im offiziellen Standard gibt es hingegen nurmehr 3 Fälle, da Nominativ, Akkusativ und Dativ zu einem Kasus zusammenfallen. In englischsprachigen Grammatiken wird der Nominativ/Akkusativ/Dativ daher als "common case" zusammengefaßt. Der Dativ hat allerdings in einigen Dialekten und in älterer Literatur noch eigene Formen. Hinzu kommt, daß andere Lenitions- bzw. Eklipseregeln im Dativ gelten, daher wird hier nicht auf die Bezeichnung "Dativ" verzichtet [1 ]. Nominativ und Akkusativ sind indes seit Jahrhunderten gleich, so daß 4 Fälle übrigblieben: Nominativ/Akkusativ, Genitiv, Dativ und Vokativ. Hier sind nun alle 5 Fälle einzeln beschrieben, da sie in irischsprachigen Grammatiken oft auch einzeln behandelt werden und diese Einteilung die Vergleichbarkeit mit der deutschen Grammatik erhöht.
als Subjekt eines Satzes
z.B.: Itheann an fear. = Der Mann ißt.
als Subjekt und Prädikatsnomen eines Kopulasatzes
z.B.: Is é an dochtúir an fear. = Der Mann ist der Arzt.
als Subjekt und Objekt als Nominativus absolutus (absoluter Nominativ, an t-ainmneach leithliseach) zur Änderung der Wortstellung im Satz. (Links- bzw. Rechtsverschiebung)
z.B.: An fear a chonaic mé inne, bhí sé ag dul abhaile. = Der Mann, den ich gestern gesehen hatte, der ging nach Hause.
Nominativ anstelle des Genitivs, sog. "funktioneller Genitiv", siehe dort.
Der Nominativ wird mit folgenden Präpositionen verwendet: seachas, go dtí, murach (diese Präpositionen entstanden aus Verben, deren Subjekt nominell das Substantiv im Nominativ ist: seachas = seach + is = "als ist", go dtí = "bis komme", murach = mura mbeadh = "wenn nicht wäre")
nach Adjektiven als qualitativer Nominativ (an t-ainmneach cáilíochtúil, auch an t-ainmneach tagartha genannt) [2 ].
Häufig werden Komparativformen, oft im superlativen Sinn verwendet (siehe auch hier), aber auch Adjektive in der Grundform und als Äquativ sind möglich, verwendet zumeist in der Form eines Kopula-Relativsatzes (außer bei Äquativen, die nur durch chomh eingeleitet werden).
Im Deutschen steht statt des Nominativs hingegen ein Genitiv (oder eine Umschreibung).
z.B.: an fear is mó cáil = der Mann größten Ruhmes (wörtl.: "der Mann der-ist größer Ruhm")
Ní raibh duine … ba mhó áthas ná Niamh. = Es gab keinen Menschen … der fröhlicher war als Niamh. (wörtl.: " Mensch … der-war größer Freude")
an té is ard glór = derjenige lauter Stimme (wörtl.: "derjenige der-ist hoch Stimme")
an té is lag creideamh = derjenige schwachen Glaubens (wörtl.: "derjenige der-ist schwach Glauben")
bean chomh maith ciall agus tuiscint leat = eine Frau so guten Verstandes und Verstehens wie du (wörtl.: "Frau so gut Verstand …")
Hierher gehört wohl auch der Nominativ nach einem graduellen abstrakten Substantiv, eingeleitet durch a oder dá
z.B.: dá laghad airgead = wie wenig Geld auch immer (wörtl.: "von-seiner Kleinheit Geld")
Nominativ- und Akkusativformen sind beim Substantiv immer identisch.
Die Dativform ist im Standard mit einigen Ausnahmen auch mit der Nominativform identisch.
In den Dialekten werden aber oft Nichtstandard-Dativformen auch anstelle des Nominativ/Akkusativ verwendet (z.B. in Connacht und Ulster Éirinn statt Éire, in Conamara z.B. bróig statt bróg)
Nominativ Singular (an t-ainmneach uatha)
Das ist die Grundform, wie man sie im Wörterbuch findet.
Nominativ Plural (an t-ainmneach iolra)
Zur Bildung des Nominativ Plural siehe unter Plural.
Substantiv als Attribut eines anderem Substantivs
Genitivattribute stehen immer nach dem näher bestimmten Substantiv. Sie ähneln somit attributiven Adjektiven.
Im Deutschen treten oft Zusammensetzungen statt eines unbestimmten Genitivs auf.
Die Bedeutung des Attributs kann sein:
Anteil (partitiver Genitiv): roinnt airgid = etwas Geld (wörtl. ein Anteil [des] Geldes)
Herkunft: mac Sheáin = der Sohn Seáns, aber auch bean an Chlocháin = die Frau aus Clifden (= an Clochán)
Zugehörigkeit, Eigentum: teach an fhir = das Haus des Mannes
Geldwerte, Alter u.a. Maße: stampa scillinge = 1-Shilling-Marke, leanbh bliana = einjähriges Kind ("Kind [eines] Jahres")
Apposition: einige Genitive werden als Appositionen aufgefaßt, oft zur Geschlechtsbestimmung: baintreach fir = Witwer ("Witwe [des] Mannes" > "Witwe+Mann" > "männliche Witwe"), dochtúir mná = Ärztin ("Arzt [der] Frau" > "Arzt+Frau" > "weiblicher Arzt"), macaoimh mná = junge Frau ("junge Person [der] Frau" > "weibliche junge Person") aber auch anderweitig, z.B.: an diabhal madra rua = der Teufel von einem Fuchs, rógaire linbh = ein schelmisches Kind, Schelm von einem Kind, amadán fir = ein Dummkopf von einem Mann
Genitiv der Handlung. Hier ist zu unterscheiden:
Objekt transitiver Handlung (objektiver Genitiv)
Nach Substantiven, die transitive Tätigkeiten bezeichnen, bezeichnet der Genitiv stets das Objekt der Tätigkeit, nie deren Subjekt:
grá Dé = die Liebe zu Gott (nicht: die Liebe von Gott! Im Deutschen würde "die Liebe Gottes" aber eher letzteres bedeuten!)
Subjekt intransitiver Handlung (subjektiver Genitiv)
Nur nach Substantiven, die intransitive (objektlose) Tätigkeiten beschreiben, kann das Subjekt mittels eines Genitivs beschrieben werden:
imeacht na traenach = die Abfahrt des Zuges; seitreach capaill = Pferdegewieher ("Gewieher [des] Pferdes")
Substantiv als Objekt des Verbalnomens (hier infinitivisch verwendet und so von obigem attributivem Genitiv der Handlung zu unterscheiden)
Das Substantiv steht nach einem transitiven Verbalnomen stets in einer Genitiv-Beziehung zu diesem, aber nicht immer in Genitiv-Form.
Die Genitiv-Form wird in folgenden Fällen verwendet
jedes bestimmte Substantiv:
Tá sé ag déanamh na hoibre = Er macht die Arbeit ("Er ist bei Machen der Arbeit")
unbestimmtes Substantiv, wenn es kein weiteres Attribut hat:
Tá sé ag cur báistí = Es regnet ("Es ist bei Legen [eines] Regens")
Ein Substantiv innerhalb einer Verbalnomenkonstruktion, das mit der Präposition a (= "zu") vor dem Verbalnomen steht, steht gewöhnlich nicht im Genitiv, außer:
wenn die gesamte Verbalnomenkonstruktion das Genitiv-Attribut eines weiteren Substantivs ist (im Deutschen steht meist das Partizip I); siehe auch Verbalnomen als Attribut:
fear na mná a phógadh = der die Frau küssende Mann ("Mann der Frau zu küssen")
Substantiv nach bestimmten Präpositionen
nach den Genitiv-Präpositionen (ursprünglich Substantive) trasna, chun, cois, timpeall, fearacht, tar éis z.B.: trasna an ghoirt = quer durch das Feld ("quer des Feldes")
nach zweiteiligen zusammengesetzten Präpositionen (die Substantive enthalten) z.B. ar aghaidh = vor ("auf Gesicht") z.B.: ar aghaidh an tí = vor dem Haus ("auf Gesicht des Hauses")
nach Substantiven wie: mórán (viel), beagán (wenig), neart (eine Menge), roinnt (einige, etwas), dóthain (genug), breis (weitere), cuid (Teil) u.ä.
z.B. roinnt bainne = etwas Milch, a cuid gruaige = ihr Haar (wörtl. "ihr Anteil [des] Haares")
nach Adverbien wie: go leor (viel, genug), níos mó (mehr) z.B. níos mó bainne = mehr Milch
Substantive, insbes. Verbalnomen, zur Bildung von Partizipien, meist mit den Vorsilben so-, do-, in-, ähnlich auch mit den Vorsilben dea- und dí-.
Mit gewöhnlichen Substantiven ist dies heute selten, bei Verbalnomen entspricht der Genitiv oft dem Verbaladjektiv. (siehe Partizipien).
Wenn zwei (oder seltener auch mehrere) Substantive nacheinander auftreten, die in einer Genitivbeziehung stehen, sind zwei Fälle zu unterscheiden:
- Beide Substantive haben Genitivform. Es tritt also ein doppelter Genitiv auf.
- Eines der Substantive verbleibt trotz Genitivfunktion im Nominativ. Das ist der sog. "funktionelle Genitiv"
Im Folgenden sind zur Verdeutlichung Genitivformen in lila, funktionelle Genitive in blau gekennzeichnet.
Welche Substantive im Genitiv bzw. im funktionellen Genitiv stehen können, wird vornehmlich dadurch bestimmt, welche Substantive eine Bedeutungseinheit (aonad brí) bilden, diese werden durch eckige Klammern gestaffelt dargestellt.
wenn zumindest einer der Genitive unbestimmt ist.
Ein unbestimmter Genitiv ist quasi Teil eines mit deutschen zusammengesetzten Substantiven vergleichbaren Ausdrucks, z.B.: bád adhmaid = Holzboot, scian phóca = Taschenmesser, meán oíche = Mitternacht).
Hierbei treten folgende Möglichkeiten auf:
Alle Substantive in Genitivbeziehung sind unbestimmt, Bezugswort und erstes Genitivattribut bilden eine Bedeutungseinheit
z.B.: [[scoil phobail] chathrach] = Stadtvolksschule (wörtl.: "(eine) Schule (eines) Volkes (einer) Stadt")
[[bád seoil] adhmaid] = Holzsegelboot Wenn hingegen die beiden unbestimmten Genitivattribute bereits eine Bedeutungseinheit bilden, tritt ein funktioneller Genitiv auf, d.h. das erste Genitivattribut bleibt in Nominativ-Form.
z.B.: [bata [fear siúil]] = ein Stock eines Wanderers [fear [teach solais]] = ein Leuchtturmwärter
Das 1. Genitiv-Substantiv ist unbestimmt und bildet mit dem Bezugswort eine Bedeutungs-Einheit:
D.h., ein solcher zusammengesetzter Ausdruck hat ein zusätzliches bestimmtes Genitivattribut.
z.B.: [[fear ionaid] an rí] = der Vertreter des Königs, der Vizekönig (wörtl.: "Mann Platzes des Königs", enthalten ist der Begriff fear ionaid = Stellvertreter, wörtl. "Mann [eines] Platzes");
[[scian phóca] an tsaighdiúra] = das Taschenmesser des Soldaten [[mála scoile] an bhuachalla] = die Schultasche des Jungen [[Corn Sacair] na hÉireann] = der Fußball-Cup Irlands
Das 2. Genitiv-Substantiv ist unbestimmt und bildet mit einem bestimmten 1. Genitiv-Substantiv eine Bedeutungseinheit:
D.h., der gesamte zusammensetzte Ausdruck wird zum Genitiv-Attribut, wobei dann beide Substantive im Genitiv stehen
z.B.: [seol [an bháid adhmaid]] = das Segel des Holzbootes (wörtl. "Segel des Bootes [des] Holzes")
[Cúirt [an Mheáin Oíche]] = Der Hof der Mitternacht (wörtl. "Hof der Mitte [der] Nacht", The Midnight Court, Titel eines ir. Gedichts)
Zusätzlich kann das Bestimmungswort ein (oder mehrere) unbest. Genitivattribute haben
z.B.: [[seol cleithe][an bháid adhmaid]] = das Gaff-Segel des Holzbootes (wörtl. "Segel [des] Gaffs des Bootes [des] Holzes")
wenn das 1. Substantiv in Genitivrelation ein Verbalnomen ist. Dieses steht immer im Genitiv (siehe Verbalnomen als Attribut)
z.B.: [fear [inste scéil]] = Geschichtenerzähler [lucht [foghlamtha na Gaeilge]] = die Irischlernenden (wörtl. "Leute [des] Lernens des Irischen")
Dies ist eine besondere Verwendung des doppelten Genitivs.
Cuid (= Anteil) wird (u.a.) häufig als Hilfswort verwendet, um Possessivpronomen mit nicht-zählbaren Substantiven im Singular oder zählbaren Substantiven im Plural zu verbinden. Das Substantiv erscheint als partitiver Genitiv nach cuid, siehe hier,
z.B. mo chuid bainne = meine Milch, do chuid Gaeilge = dein Irisch, a chuid amhrán = seine Lieder
In Ulster ist die Verwendung von cuid jedoch erweitert, so daß es nicht nur mit Possessivpronomen, sondern daneben auch mit Genitiv-Substantiven verwendet wird.
D.h., hier stehen zwei Genitive nacheinander: ein unbestimmtes Substantiv als erster (partitiver) Genitiv (nicht zählbare Substantive im Genitiv-Singular, zählbare Substantive im Genitiv-Plural) und ein bestimmtes Substantiv als possessiver Genitiv,
z.B.: [[cuid Gaeilge] an gharda] = das Irisch des Polizisten (wörtl. "(der) Anteil (des) Irischen des Polizisten"; außerhalb Ulsters: Gaeilge an Gharda)
[[cuid airgid] an tsagairt] = das Geld des Priesters (wörtl. "(der) Anteil (des) Geldes des Priesters", außerhalb Ulsters: airgead an tsagairt)
[[cuid amhrán] a hathar] = die Lieder ihres Vaters (wörtl. "(der) Anteil (der) Lieder ihres Vaters"; außerhalb Ulsters: amhráin a hathar)
[[cuid fear] Thír Eoghain] = die Männer Tyrones (wörtl. "(der) Anteil (der) Männer Tyrones"; außerhalb Ulsters: fir Thír Eoghain)
Wenn tatsächlich ein Anteil gemeint ist, tritt ein weiteres cuid hinzu (also: cuid de chuid).
z.B.: le cuid de chuid fear an oileáin = mit einigen der Männer der Insel
Hier verbleibt das Substantiv in der Nominativ-Form, obwohl es in Genitivrelation steht.
In engl.-sprach. Beschreibungen daher auch common in form, genitive in function genannt, irisch auch foirm an ainmnigh in ionad an ghinidigh.
Der sog. funktionelle Genitiv tritt häufig dann auf:
wenn ein Substantiv bereits ein bestimmtes Genitiattribut hat, mit dem es eine Bedeutungseinheit bildet, und diese gesamte Einheit nun selbst zum Genitiv-Atttribut eines weiteren Substantivs werden soll.
(Solche Einheiten aus Substantiv und bestimmten Genitivattribut sind z.B.: mac Sheáin = Seáns Sohn, Contae na Gaillimhe = County Galway, Poblacht na hÉireann = die Republik Irland, fear an tí = der Mann des Hauses)
Eine doppelte Genitivform tritt hier gewöhnlich nicht auf, nur das letzte Substantiv steht im Genitiv.
Stattdessen bleibt das erste Substantiv im Nominativ, obwohl es "funktionell" jetzt in einer Genitivbeziehung steht. Es wird aber (sofern möglich) stets leniert (da bestimmte Genitive stets leniert werden).
z.B.: [teach [mhac Sheáin]] = Das Haus des Sohnes von Seán (wörtl.: "Haus Sohn Seáns")
[príomhchathair [Chontae na Gaillimhe]] = die Hauptstadt des County Galway (wörtl.: "Hauptstadt County des Galway")
[stair [Phoblacht na hÉireann]] = die Geschichte der Republik Irland (wörtl.: "Geschichte Republik des Irlands")
[seomra [fhear an tí]] = das Zimmer des Mannes des Hauses
Obige Konstrukte können nun insgesamt wieder zum Attribut eines weiteren Substantivs werden, wobei wiederum ein funktioneller Genitiv verwendet wird. Es können somit zumindest theoretisch unendlich viele funktionelle Genitive hintereinander stehen:
z.B.: [fuinneog [theach [mhac Sheáin]]] = das Fenster des Hauses des Sohnes von Seán [dáth [fhuinneog [theach [mhac Sheáin]]]] = die Farbe des Fensters des Hauses des Sohnes von Seán [gránnacht [dháth [fhuinneog [theach [mhac Sheáin]]]]] = die Häßlichkeit der Farbe des Fensters des Hauses des Sohnes von Seán [gránnacht [dháth [fhuinneog [theach [chara [mhac Sheáin]]]]]] = die Häßlichkeit der Farbe des Fensters des Hauses des Freundes des Sohnes von Seán [gránnacht [dháth [fhuinneog [chistin [theach [chara [mhac Sheáin]]]]]]] = die Häßlichkeit der Farbe des Fensters der Küche des Hauses des Freundes des Sohnes von Seán [gránnacht [dháth [fhuinneog [chistin [theach [mháthar [chara [mhac Sheáin]]]]]]]] = die Häßlichkeit der Farbe d. Fensters d. Küche d. Hauses d. Mutter d. Freundes d. Sohnes von Seán Praktisch treten aber solch absurde Genitivketten nicht auf, sie würden durch Präpositionen unterbrochen und aufgelockert.
gewöhnlich, wenn ein Substantiv ein unbestimmtes Genitivattribut hat, mit dem es eine Einheit bildet, und diese gesamte Einheit nun selbst zum Genitiv-Atttribut eines weiteren Substantivs werden soll, das davortritt.
Ähnlich wie im vorherigen Fall tritt hier ein funktioneller Genitiv auf. Es tritt jedoch nicht prinzipiell Lenition auf, sondern abhängig von der Funktion des Genitivs und dem Geschlecht des Bezugsworts.
Nach maskulinem Bezugswort wird nicht leniert,
z.B.: [bata [fear siúil]] = ein Stock eines Wanderers [gob [gabhlán gaoithe]] = ein Schnabel eines Mauerseglers Im Falle der Darstellung von Besitz oder Zugehörigkeit tritt nach femininen Bezugswort keine Lenition auf,
z.B.: [eiteog [gabhlán gaoithe]] = ein Flügel eines Mauerseglers Im Falle einer rein adjektivischen Funktion und Definition wird nach femininen Substantiven leniert,
z.B.: [eiteog [ghabhlán gaoithe]] = ein Mauerseglerflügel (ein Flügel in der typ. Form eines Mauerseglers)
Adjektive richten sich nur nach ihrem Bezugswort, steht dieses in Genitiv-Form, so auch das Adjektiv, steht es im funktionellen Genitiv, so bleibt auch das Adjektiv in der Nominativ-Form.
Lenition richtet sich nur nach dem unmittelbaren Bezugswort, d.h. ein Adjektiv nach maskulinem Substantiv im funktionellen Genitiv wird nicht leniert, nach femininen Substantiv (entsprech. übl. Regeln) meist leniert,
z.B.: gránnacht dhath gormfhuinneog bheagtheach teolaíShéamais Mhóir = die Hässlichkeit der blauen Farbe des kleinen Fensters des gemütlichen Hauses des großen Séamas.
Auch Substantive im funktionellen Genitiv können ihrerseits unbestimmte Genitivattribute führen.
z.B.: dath sheol cleithe bhád seoil Shéamais = die Farbe des Gaffelsegels von Séamas’ Segelboot
Neben dem schon genannten funktionellen Genitiv gibt es weitere Situationen, in welchen gewöhnlich die Form des Genitivs nicht verwendet wird, sondern das Substantiv in der Grundform verbleibt.
Dies sind insbesondere:
bei Substantiven zur Mengenangabe (z.B. neart, roinnt, cuid, etc), wenn darauf ein partitiver Genitiv oder ein partitiver Dativ folgt.
z.B.: Tá sé ag ól roinnt bainne = Er trinkt etwas Milch ar feadh an chuid is mó den stair = für den größten Teil der Geschichte
wenn ein unbestimmtes Substantiv nach dem Verbalnomen steht und mit einem weiteren Attribut versehen ist.
z.B.: Tá sé ag léamh leabhar maith = Er liest ein gutes Buch (siehe auch Genitiv mit Verbalnomen)
wenn ein Substantiv mit der Präposition a (= "zu") vor dem Verbalnomen in Infinitivkonstruktionen ("Infintiv mit zu") steht, stattdessen Akkusativ.
z.B.: Ba mhaith liom cluiche a imirt = Ich möchte ein Spiel spielen ("Wär gut mit-mir, ein Spiel zu spielen")
wenn ein Verbalnomen Objekt eines anderen Verbalnomen ist. Stattdessen steht wie im Deutschen eine Infinitivkonstruktion:
z.B.: ag iarraidh fiafraí de = versuchen, ihn zu fragen Auch wenn Verbalnomen als gewöhnl. Substantive verwendet werden aber nicht zu einer der 5 Deklinationen gehören (also v.a. jene auf -adh und -ú) steht hier der Nominativ
z.B.: ag déanamh athrú = eine Veränderung herbeiführen
bei Substantiven mit Zahlen
bei Substantiven nach Kardinal- und Ordnungszahlen
(nur nach aon bzw. chéad ist der Genitiv möglich, aber nicht nach 11 etc., bei dhá steht Genitiv-Dual, der bei starker Deklination dem Nominativ-Singular gleicht, bei schwacher Deklination dem Genitiv-Plural, somit meist ebenfalls dem Nominativ Singular. Nach allen anderen Zahlen steht gewöhnl. kein Genitiv.)
z.B.: teach an dara fear = das Haus des zweiten Mannes, stampa cúig scilling = 5-Shilling-Marke
bei Substantiven mit amháin im Sinne von 1
z.B.: obair lá amháin = Arbeit eines Tages (hingegen: obair lae amháin = ausschließlich Tagesarbeit)
bei Substantiven gefolgt von Zahlen oder Buchstaben zur Nummerierung (Lenition des Substantives, da stets durch Nummerierung bestimmt)
z.B.: roth bhus a haon = das Rad des Busses Nr. 1 tosach chaibidil a ceathair = der Beginn des Kapitels 4
bei Appositionen erfolgt eine Deklination nur in bestimmten Fällen, siehe dort
bei substantiv. verw. Verbalnomen in feststehenden Phrasen
z.B.: an plean dul chun cinn = der Fortschrittsplan
bei weiblichen Personennamen, wenn sie mit einem Adjektiv-Attribut oder mit einem Nachnamen stehen:
z.B.: teach Bhríd Rua = das Haus der rothaarigen Bríd, teach Bhríd Ní Cheallaigh = Bríd Kellys Haus (aber: teach Bhríde = Bríds Haus)
nach den eher adjektivisch benutzen Substantiven cúpla (= "ein paar, einige") und méad in cá/cé mhéad (= "wieviele", wenn mit zählbaren Substantiven),
welche als unbestimmte Zahlwörter aufzufassen sind. Hiernach tritt Nominativ Singular auf, genau wie nach den substantivischen Zahlwörtern fiche = 20, tríocha = 30, daichead = 40, caoga = 50, etc. z.B.: Tá sé ag ól cúpla deoch. = Er trinkt ein paar Drinks. Cá mhéad fear atá ann? = Wieviele Männer sind da? Seasca bean atá ann. = 60 Frauen sind da.
nach Präpositionen, die eigentlich den Genitiv verlangen
wenn das Substantiv Teil einer Infinitivkonstruktion ist (ähnlich wie im Deutschen).
z.B. le linn an cluiche a bheith ar siúil = während das Spiel lief (kein Genitiv) aberle linn an chluiche = während des Spieles (Genitiv)
wenn ein Verbalnomen unmittelbar nach einer zusammengesetzten Präposition steht.
z.B.: le linn dul abhaile = während des Nachhausegehens (siehe aber auch Genitiv + Verbalnomen)
Dies gilt auch für Verbalnomen, die als gewöhnl. Substantive verwendet werden aber nicht zu einer der 5 Deklinationen gehören (also v.a. jene auf -adh und -ú),
z.B.: le haghaidh scrúdú = für eine Prüfung
wenn ein Verbalnomen unmittelbar nach chun in der Bedeutung um zu oder als Absichtsform steht,
z.B.: chun tiomáint = um zu fahren
oft (jetzt auch im revidierten Standard), wenn ein unbest. Substantiv mit weiterem Attribut unmittelbar nach einer zusammengesetzten Präposition steht.
z.B.: faoi dhéin cupán tae = für eine Tasse Tee
In den Dialekten wird teilweise und in unterschiedl. Ausmaß in weiteren Fällen auf den Genitiv verzichtet [3 ]
Der Genitiv kann u.a. einen Teil des Ganzen bezeichnen. Dies ist der partitive Genitiv.
Stets verwendet wird er bei unbestimmten Substantiv. (Im Deutschen steht hier meist der Nominativ statt des Genitivs).
z.B. roinnt airgid = etwas Geld (wörtl.: "ein Teil Geldes"), ceathrú úill = ein Viertel Apfel
Stattdessen wird jedoch meist bei bestimmtem Substantiv der partitive Dativ mit der Präposition de und Artikel verwendet (im Deutschen stünde hier aber eher partitiver Genitiv!).
z.B.: cuid den airgead = ein Teil des Geldes ("Teil von dem Geld"), roinnt de na fir = einige der Männer ("Anteil von den Männern")
Dies gilt stets dann, wenn das erste Substantiv unbestimmt bleiben soll:
vgl.: cuid den airgead = ein Teil des Geldes (Dativ); cuid an airgid = der Teil des Geldes (Genitiv)
Eine Ausnahme sind Bruchzahlen (leath = Hälfte, trian = Drittel etc. und das Wort taobh = Seite). Hier bleibt der Bruch auch bei bestimmten Genitiv unbestimmt, so daß partitiver Genitiv und Dativ möglich sind, ersterer gar bevorzugt
z.B.: ceathrú an úill = ceathrú den úll = ein Viertel des Apfels ("des Apfels"/"von dem Apfel")
Der partitive Dativ ist stets notwendig, wenn das Bezugswort bereits bestimmt ist (z.B. durch ein Possessivpronomen; auch hier stünde im Deutschen der Genitiv).
z.B.: mo chuid den airgead = mein Teil des Geldes ("mein Teil von dem Geld"), do cheathrú den úll = dein Viertel des Apfels.
Der Dativ ist hier nötig, da hier ein Genitiv zu einer Doppelbestimmtheit des ersten Substantivs (des Bezugsworts) führen würde (durch ein Possessivpronomen und ein bestimmtes Genitivattribut). Eine doppelte Bestimmung wird jedoch stets vermieden.
Durch bestimmte Genitiv-Attribute gilt prinzipiell auch das Bezugswort selbst als bestimmt. Es darf also selbst nicht zusätzlich bestimmt werden (z.B. durch einen Artikel oder ein Possessivpronomen)!
z.B.: teach an dochtúra = das Haus des Doktors (nicht: ein Haus des Doktors!)
teach m’athar = das Haus meines Vaters (nicht: ein Haus meines Vaters!)
teach Sheáin = Johns Haus (nicht: ein Haus Johns!)
Dies entspricht im Deutschen Wendungen wie eben "Johns Haus", oder "des Kaisers Bart", wo das Genitivattribut bestimmt ist und hierdurch auch das Bezugswort bestimmt wird; im Gegensatz zu: "der Bart des Kaisers", wo beide Substantive den Artikel tragen müssen.
Es entspricht auch dem sog. Status constructus semitischer Sprachen, wie dem Arabischen oder Hebräischen.
Treten mehrere Genitivattribute auf, so reicht ein bestimmtes Genitivattribut, um den ganzen Ausdruck als bestimmt zu markieren.
Kombinationen eines bestimmten Genitiv-Attribut mit einem unbestimmt bleibendem Bezugswort sind also nicht möglich (z.B. ein Haus des Doktors).
Hier bedarf es stattdessen einer Umschreibung mit einer Präposition (meist do, le) oder mittels de chuid,
z.B.: teach don dochtúir = ein Haus des Doktors (wörtl.: "ein Haus zu-dem Doktor")
dán le Goethe = ein Gedicht Goethes (wörtl.: "Gedicht mit Goethe")
rang de chuid an mhúinteora = eine Klasse des Lehrers (wörtl.: "eine Klasse vom Teil des Lehrers",
Die gleichen Formen treten statt einfacher Possessivpronomen auf
z.B.: cos léi = ein Bein von ihr (wörtl. "Bein mit-ihr")
cara dá cuid = einer ihrer Freunde (wörtl.: "Freund von ihrem Teil")
Das Bezugswort kann hierbei wiederum auf andere Weise bestimmt werden,
z.B.: gach rang de chuid an mhúinteora = jede Klasse des Lehrers
Einzige Ausnahme, bei der ein bestimmter Genitiv auftritt und das Bezugswort dennoch unbestimmt bleibt, sind partitive Genitive nach Bruchzahlwörtern (leath = 1/2, trian = 1/3 etc.) und nach taobh = Seite.
Hier bleibt primär unbestimmt, welche der beiden Hälften/Seiten etc. gemeint ist: leath an úill = eine (der beiden) Hälfte(n) des Apfels, taobh an oileáin = eine (der beiden) Seite(n) der Insel.
Wenn eine bestimmte Hälfte gemeint ist, muss zum partitiven Dativ mit de gewechselt werden: an leath den úill = die Hälfte des Apfels (mit Ausnahme von taobh, wo Richtungsangaben zur Bestimmung ausreichen: taobh thiar an oileáin = (an) taobh thiar den oileán = die westl. Seite der Insel, Dativ deutlich bevorzugt)
unbestimmte Genitivattribute treten häufig dann auf, wenn im Deutschen ein zusammengesetztes Substantiv verwendet würde. Auch im Irischen bilden Bezugswort und Genitivattribut dann oft eine enge Einheit.
Hier tritt bei Bestimmtheit der Artikel vor das Bezugswort, nicht vor den Genitiv.
z.B.: an scian phóca = das Taschenmesser, an deireadh seachtaine = das Wochenende).
Somit entstehen je nach Verwendung eines bestimmten oder unbestimmten Genitivattributs unterschiedl. Bedeutungen,
vgl.: an deireadh seachtaine = das Wochenende mit deireadh na seachtaine = das Ende der Woche Auch zusätzl. attributive Adjektive stehen bei engen Einheiten aus Substantiv und Genitivattribut erst hinter letzterem und beziehen sich auf den gesamten Ausdruck.
z.B.: scian phóca bheag = ein kleines Taschenmesser Keine solch enge Einheit liegt hingegen vor, wenn das Adjektiv zw. Bezugswort und Genitiv-Attribut tritt. Auch so entstehen unterschiedl. Bedeutungen,
vgl.: fear oibre maith = ein guter Arbeiter mit fear maith oibre = ein guter Mann zum Arbeiten
Genitiv Singular (an ginideach uatha)
Form:
Die Bildung des Genitivs erfolgt auf unterschiedliche Weise.
Hierdurch werden die Deklinationsgruppen unterschieden. Die Bildung ist (relativ) einfach und regelmäßig (vorausgesetzt man weiß, zu welcher Deklinationsgruppe ein Wort gehört).
Genitiv Plural (an ginideach iolra)
Form:
= Nominativ-Singular bei schwachem Plural Dies umfaßt im Standard die meisten Substantive der 1.Deklination z.B.: an fear - na bhfear (der Mann - der Männer),
sowie viele der 2. Deklination (jedoch oft entpalatalisiert!)
z.B.: an bhróg - na mbróg (der Schuh, der Schuhe); an tsúil - na súl (das Auge, der Augen)
= Nominativ-Plural bei starkem Plural Hierzu gehören fast alle Substantive der 3. und 4. Deklination, die meisten der 5., einige der 2. und 1.Deklination.
z.B.: an cailín - na cailíní - na gcailíní (das Mädchen - die Mädchen - der Mädchen) [4 ]
= Genitiv-Singular, Hierzu gehören einige Substantive der 5. Deklination (mit Genitiv Singular auf -n, -d) z.B.: an cara - an charad - na gcarad (der Freund - des Freundes - der Freunde)
nur ausnahmsweise auch bei Genitiv Singular auf -ch: na caorach - na gcaorach (des Schafes, der Schafe)
unbestimmte Substantive im Genitiv:
Hier kann vereinfachend gesagt werden, daß sich unbestimmte Genitivattribute wie attributive Adjektive verhalten (s.a. Lenition der Adjektive)
Allerdings gibt es reichlich verwendungsbedingte Ausnahmen, in denen nicht leniert wird, s.u.
Primär richtet sich Lenition / Nicht-Lenition nach Genus und Numerus des regierenden Substantivs:
unleniertnachmaskulinen Substantiven im Nominativ Singular
z.B.: fear céile = Ehemann leniertnachmaskulinen Substantiven im schwachen Plural (auf schlanken Konsonanten)
z.B.: na fir chéile = die Ehemänner leniertnachmaskulinen Substantiven, die selbst im Genitiv (auf schlanken Konsonanten) stehen
z.B.: an fhir chéile = des Ehemannes, teach pobail bhaile = Kirche eines Dorfes (endet das maskuline Substabtiv im Genitiv jedoch nicht auf einen schlanken Konsonanten, tritt keine Lenition auf)
leniertnachfemininen Substantiven im Nominativ-Singular
Sekundär wird die Lenition jedoch eingeschränkt durch den Verwendungszweck des Attributs.
leniert wird insbesondere:
allgemein, wenn das Attribut mehr die Funktion eines Adjektivs hat: bean chéile = Ehefrau, gloine fhíona = ein Weinglas
nach femin. Substantiven der Menge (eine bestimmte Menge): punt phrátaí = 1 Pfund Kartoffeln, deoir bhainne = ein Tropfen Milch (nicht jedoch, wenn ein Übermaß, Anteil oder nur eine unbestimmte Menge angegeben wird, s.u.)
Genitiv eines Verbalnomens: bean chaointe = Klagefrau
bei appositivem Genitiv (bei Tieren und Dingen): cráin mhuice = Sau des Schweins
bei Genitiv des Materials: tine mhóna = Torffeuer
unleniert jedoch, wenn das Attribut nicht als adjektivisch begriffen wird, insbes.:
wenn das Genitivattribut selbst ein Adjektiv im Genitiv führt: tine móna taise = ein Feuer feuchten Torfs, bean baile mhóir = Großstadtfrau (aber: tine mhóna, bean bhaile)
bei Substantiven im Genitiv-Plural (im Standard stets), z.B. traein paisinéirí = Personenzug, traditionell aber nur nach Kollektivbezeichnungen, z.B.: buíon fear = eine Truppe Männer, buíon gadaithe = Diebesbande Lenitiert nach beirt, dís: beirt bhuachaillí = zwei Jungen und clann mhac = Söhne
bei partitivem Genitiv (unbestimmte Menge an, Anteil von, Mangel an, Übermaß an, künstliche Einheiten von …) roinnt bainne = etwas Milch, gloine fíona = ein Glas (voll) Wein
bei appositivem Genitiv (bei Menschen): baintreach fir = Witwer ("männl. Witwe")
bei Genitiv der Bestimmung (bei Menschen): bróg cailín = Mädchenschuh ("Schuh für Mädchen")
bei Körperteilen oder Teilen von Dingen (inalienabler Besitz): lámh duine = Menschenhand
bei (alienaben) Besitz und Benutzung: capaill monarchan = Pferde einer Fabrik
bei Genitiv der Handlung: seitreach capaill = Pferdegewieher
nach fem. Verbalnomen, wenn nach Präposition (zumeist): ag iarraidh comhairle = um Rat fragen (in einigen althergebrachten feststehenden Wendungen wird leniert: ag fáil bháis = sterben, ag baint mhóna = Torf stechen)
nach fem. Verbalnomen, wenn als unbestimmtes gewöhnl. Substantiv gebraucht
Verbalnomen nach gewöhnlichem Substantiv: caisleáin cosanta = Trutzburgen (= "Burg zum Schutz", vgl. mit leniertem, gleichlaut. Verbaladjektiv: caisleáin chosanta = geschützte Burgen)
oder caighdeáin forbartha = Entwicklungsstandards (vgl. mit gleichlaut. Verbaladjektiv: caighdeáin fhorbartha = entwickelte Standards
nach abstrakten Substantiven, z.B.: saoirse cainte = Redefreiheit (allgemein nach Substantiven, die eine Qualität des Substantivs im Genitiv bezeichnen: breáthacht mná = Schönheit der Frauen)
Zeit-Maßeinheiten (als erstes oder zweites Substantiv): mí saoire = Urlaubsmonat, tuarastail míosa = Monatsgehalt,
aber: uain bhliana = einjähriges Lamm (leniert, da keine Maßeinheit)
in Bez. für Verwaltungs-und Geschäftseinheiten, z.B. comhairle contae = County Council, Grafschaftsrat; cuideachta margaíochta = ein Marketingunternehmen
zumeist durch Cadad, insbes., wenn d, n, t, l, s aufeinandertreffen ("dentals-Regel")
bestimmte Substantive im Genitiv Wenn das Substantiv im Genitiv durch Artikel oder ein Possessivpronomen bestimmt wird, ist das Auftreten von Lenition oder Eklipse nur von diesem abhängig (Punkt 1 und 2)
Außerdem kann gach, gach uile, gach aon = jeder das Substantiv bestimmen. Hier wird stets leniert.
Wenn keines dieser Wörter zwischen dem regierenden Substantiv und dem Substantiv im Genitiv steht, wird prinzipiell leniert (dritter Punkt)
durchArtikelbestimmte Substantive Hier werden die Regeln durch den Artikel bestimmt.
leniert: nach maskulinem Genitiv-Singular-Artikel (an)
z.B.: teach an fhir = das Haus des Mannes Auch wenn umgangssprachlich das Substantiv ungebeugt bleibt, tritt dennoch Lenition nach Genitiv-Artikel auf,
z.B.: aimsir an chogadh = die Zeit des Krieges (statt: aimsir an chogaidh)
unleniert: nach femininem Genitiv-Singular-Artikel (na)
z.B.: teach na mná = das Haus der Frau eklipsiert: nach Genitiv-Plural-Artikel (na)
z.B.: teach na bhfear, teach na mban = das Haus der Männer, Haus der Frauen In der Umgangssprache erscheint das Substantiv oft nicht in der Genitiv-Plural-Form, die Eklipse nach Genitiv-Plural-Artikel aber verbleibt
z.B.: lionadh na bpoill bheaga = die Füllung der kleinen Löcher (statt: lionadh na bpoll beag)
durch Possessivpronomenbestimmte Substantive Wiederum werden die Regeln nur durch das Possessivpronomen bestimmt.
leniert nach mo, do, a (mask.)
z.B.: roth a chairr = das Rad seines Autos unleniert nach a(fem.)
z.B.: roth a cairr = das Rad ihres Autos eklipsiert nach ár, bhur, a (plur.)
z.B.: roth ár gcairr = das Rad unseres Autos
Eigennamen und andere bestimmte Substantive im Genitiv
Es wird prinzipiell leniert, unabhängig von Zahl und Geschlecht des vorausgehenden Substantivs, wenn keines der o.g. Wörter zwischen regierendem und regiertem Substantiv steht.
Dies gilt für Eigennamen, aber auch für gewöhnliche Substantive, unabhängig ob Singular oder Plural,
z.B.: fear Cháit = Kates Mann bean Sheáin = Seáns Frau
tiománaí bhus a seacht = der Fahrer des Busses Nr. 7 spéaclaí fhir an tí = die Brille des Hausherrn (hier statt funktionellen Genitivs echter Genitiv fir)
comhthionól fhear Éireann = Zusammenkunft der Männer Irlands (hier Genitiv Plural fear)
Dies gilt auch für den sog. funktionellen Genitiv,
z.B.: obair fhear an tí = die Arbeit des Hausherren Ebenso tritt hier Lenition nach Genitiv-Präpositionen auf,
z.B.: de réir chaibidil a haon = entsprechend des 1. Kapitels Als Ausnahmen unleniert bleiben:
die Wörter Dé = Gottes, San = Sankt, z.B.: glóir Dé = die Ehre Gottes
Heiligennamen nach: Féile = Fest, San = Sankt, Naomh = Heiliger, z.B.: Lá Fhéile Pádraig = St.-Patricks-Tag
Namen auf: Mo…, Do… (beides ehemals Possessivpronomen) und Maol…
ausländische Namen, z.B.: dán Goethe = das Gedicht Goethes
Er wird nach den meisten einfachen Präpositionen verwendet:
a, ag, ar, as, chuig, de, do, faoi, go, i, ionsar, le, ó, os, roimh, thar, trí, um (und im Plural nach idir)
Im Gegensatz zum Deutschen ist im Irischen ein Dativobjekt ohne Präposition nicht möglich.
Wenn im Deutschen der Dativ als indirektes Objektohne Präposition stünde, muß im Irischen oft die Präpositiondo (= zu) benutzt werden.
Dies ist der Fall, wenn jemand/etwas von einer Handlung allgemein betroffen ist, vgl.:
Ich gebe der Frau das Buch. = Tugaim an leabhar don bhean (wörtl.: "… zu der Frau")
Ich gebe dir das Buch. = Tugaim an leabhar duit (wörtl.: "… zu dir")
Wird jemand/etwas durch eine Handlung bevorteilt (Dativus commodis, an tabharthach sochair) steht ebenfalls do im Sinne des dt. für
Ich tat es für dich. = Rinne mé duit é. (wörtl.: "… zu dir …")
Wird jemand/etwas durch die Handlung benachteiligt (Dativus incommodis, an tabharthach dochair), steht jedoch häufig ar (= auf).
Ich zerbrach dem Mann den Zaun. = Bhris mé an claí ar an bhfear (wörtl.: "… auf dem Mann")
Mir ist das Feuer ausgegangen. = Múchadh an tine orm. (wörtl.: "Löschte-man das Feuer auf-mir")
ein Unterscheidung der Lage (dt. Dativ: "auf dem Tisch") von der Bewegung (dt. Akkusativ: "auf den Tisch") ist im Irischen nicht mehr üblich [5 ]
Dies ist unabhängig davon, ob eine spezielle Dativ-Form gebraucht wird oder nicht: sa tigh = im Haus/in das Haus bzw. sa teach = im Haus/in das Haus
Der possessiver Dativ (an tabharthach seilbhe) mit den Präpositionen le und do wird für Beziehungen ähnlich wie im Deutschen "von" verwendet, insbesondere um eine unbestimmte Person auszudrücken: z.B.: deartháir le Seán = ein Bruder von Seán, uncail dóibh = ein Onkel von euch, cara dom = ein Freund von mir (vgl. Genitiv-Attribute für bestimmte Personen: uncail Sheáin = Seáns Bruder, bhur n-uncail = euer Onkel, mo chara = mein Freund)
ähnlich mit le zur Anzeige der Eigner-/Urheberschaft eines unbestimmten Gegenstandes: dán le Goethe = ein Gedicht von Goethe (im Gegensatz zum Genitiv: dán Goethe = Goethes Gedicht)
Ein possessiver Dativ i.S. eines externen Possessors ist nicht möglich, z.B. deutsch: Ich schnitt ihm die Haare (= seine Haare) / Ich wusch mir die Hände (= meine Hände), hier muss der Genitiv (bzw. ein Possessivpronomen) stehen: Bhearr mé a chuid gruaige. / Nigh mé mo lámha.
Der partitive Dativ (an tabharthach rannaíoch) mit der Präposition de wird oft anstelle des partitiven Genitivs (siehe auch dort), zur Kennzeichnung eines Anteiles oder einer Anzahl von Dingen, verwendet,
z.B.: cuid den obair = Teil der Arbeit, beirt de na mná = zwei der Frauen, dán de chuid Goethe = ein Gedicht Goethes Wird ein Pronomen statt eines Substantivs verwendet, so treten im Plural gewöhnlich Formen von ag (againn, agaibh, acu) statt Formen von de (dínn, díbh, díobh) auf,
z.B.: cuid acu = ein Teil von ihnen, mórán agaibh = viele von uns, beirt againn = zwei von uns
Der Dativ des Handelnden, Dativus auctoris (an tabharthach gníomhaí) stellt das logische Subjekt einiger Satzkonstruktionen ohne grammatisches (Nominativ-) Subjekt dar, siehe Subjektlosigkeit.
z.B.: Is as Dóire dom = Ich bin aus Derry,
le linn gloine a ól dom = während ich ein Glas trinke In vielen Passiv-Konstruktionen tritt der Handelnde mit der Präposition ag auf,
z.B.: Tá sé á dhéanamh ag Seán. = Es wird von Seán gemacht. Tá an litir le scríobh agam. = Der Brief ist von mir zu schreiben. Tá sé déanta agat. = Es ist von dir getan worden./Du hast es getan.
Weiterhin tritt die Dativform, so vorhanden, nach der Zahl 2 auf. Eigentlich ist dies der Nominativ des Duals (an déach), der jedoch in der Form dem Dativ-Singular gleicht. z.B.: dhá bhróig = zwei Schuhe, a dhá cois = ihre zwei Füße
Eine eigenständige Form hat der Dativ im Standard kaum mehr.
Dies ist ähnlich wie im Deutschen, wo Dativformen auch schwinden (vgl. dem Manne / dem Mann).
Daher ist heute zumeist die Dativform = Nominativform
Im offiz. Standard gibt es folgende noch übliche Dativformen (5 Wörter der 2. Deklination, Éire ist 5.Dekl.):
cos-cois (Fuß), lámh-láimh (Hand), bróg-bróig (Schuh), bos-bois (Handfläche), cluas-cluais (Ohr), Éire-Éirinn (Irland),
einige Wörter treten zudem in bestimmten festen Wendungen in alter Dativform auf:
ceann-cionn (= Kopf z.B. in os cionn = oberhalb), ciall-céill (Sinn z.B. in cur i gcéill = glauben machen)
Gelegentlich (v.a. in den Dialekten und in älterer Literatur), trifft man auf weitere Dativformen:
Dativ Singular (an tabharthach uatha)
Der Dativ aller Substantive der 2.Deklination (nicht nur der 5 oben genannten Wörter) wurde durch Palatalisierung gebildet: z.B. bróg-bróig, fearg-feirg, fuinneog-fuinneoig, teach-tigh Der Dativ der 5. Deklination mit Genitiv auf breites -n oder -d wurde durch Palatalisierung des Genitivs gebildet:
z.B.: Éire (Nom.)-Éireann (Gen.)-Éirinn (Dat.), fiche (Nom.)-fichead (Gen.)-fichid (Dat.)
Oft treten diese Dativformen der beiden Deklinationen heute anstelle des Nominativs auf:
z.B. Éirinn umgangssprachl. viel häufiger als das offizielle Éire = Irland, heute stets Albain statt Alba = Schottland, abhainn statt abha = Fluß in Connemara bróig statt bróg, fuinneoig statt fuinneog (u.a. Wörter der 2. Dekl.) im Nominativ.
In der 1., 3. und 4. Deklination ist die Dativform seit langem stets gleich der Nominativform.
In der 1. Delination sind einige Dativformen in wenigen festen Wendungen (wie oben erwähnt: ceann = Kopf - os cionn = über Kopf u.a.) erhalten. (Der Dativ wurde einst gebildet durch "u-Färbung" des Endkonsonanten)
Der Dativ unregelmäßiger Substantive: Der Dativ von bean ist mnaoi, der von lá ist ló (z.B. sa ló = pro Tag)
Der Dativ Plural aller Deklinationen wurde durch die zusätzliche Endung -ibh gebildet. (urverwandt mit der lateinischen Endung -ibus, vgl.: viribus = den Männern) (z.B. fear-fearaibh, bróg-brógaibh etc.).
Die Form richtete sich nach dem Nominativ-Plural, unabhängig von der sonstigen Deklination:
Nominativ Plural
Dativ Plural
Beispiel
palatalisiert
entpalatalisiert + -aibh
fear - fir - le fearaibh (mit Männern)
-(a)igh
-(e)achaibh
marcach - marcaigh - ag marcachaibh (bei Reitern)
Endung -a
Endung -aibh
bróg - bróga - i mbrógaibh (in Schuhen)
Endung -e
Endung -ibh
cara - cairde - ag cairdibh (bei Freunden)
Endung -í
Endung -íbh
cailín - cailíní - le cailíníbh (mit Mädchen)
-achtaí
Endung -achtaibh*
mallacht - mallachtaí - le mallachtaibh (mit Flüchen)
Endung -anna
Endung -annaibh
bus - busanna - i mbusannaibh (in Bussen)
Endung -acha
Endung -achaibh
nead - neadacha - i neadachaibh (in Nestern)
* zumeist kurzes i in -achtaibh trotz Nominativ Plural -achtaí, da ursprüngl. Nominativ-Plural-Form nur -achta
Lebendig ist die Dativ-Plural-Form auf -ibh vornehmlich in Munster und hier vor allem dann, wenn kein Artikel verwendet wird, d. h. mit unbestimmten Substantiven,
z.B.: le fearaibh = mit Männern (mit Artikel hingegen zumeist: leis na fir = mit den Männern)
In manchen Dialekten Munsters ersetzt die Dativ-Plural-Form oft auch den Nominativ-Plural und/oder Vokativ-Plural (fearaibh = Männer, statt fir, feara).
Auch die in Connacht/Ulster häufige zusätzliche Nominativ-Plural-Endung -í stammt wohl vom alten Dativ Plural ab (z.B.: -annaibh > -annaí; durch die dortige Aussprache von -ibh als [i:])
Als eigtl. Dativ ist sie außerhalb Munsters kaum mehr in Verwendung und im Standard durch den Nominativ-Plural ersetzt.
Eine Ausnahme bildet der Provinzname Ulaidh (Ulster), ein Pluraletantum, das stets im Dativ die Dativ-Plural-Form hat: in Ultaibh = in Ulster (öfter jedoch im Genitiv nach cúige: i gCúige Uladh).
Lenition / Eklipse im Dativ
Da der Dativ nur nach Präpositionen auftritt, sind die Regeln der Lenition von der jeweiligen Präposition abhängig.
ohne Artikel: Nach ag, as, chuig, fara, le tritt keine Lenition oder Eklipse auf.
Nach ar, de, do, faoi, ionsar, ó, roimh, trí, thar, um wird leniert (allgemeine Begriffe nicht nach ar und thar)
Nach i wird eklipsiert. (ebenso nach den heute seltenen iar = nach, go = mit)
mit Singular-Artikel: Im Standard gilt für die meisten Präpositionen eine Auswahlmöglichkeit, entweder Lenition (in Ulster üblich) oder Eklipse (in Munster und Connacht) (ar an mbád oder ar an bhád = auf dem Boot)
Nach den (de + an), don (do + an) und sa(n) (i + an) wird im Standard leniert (den chathaoir = vom Stuhl, san fharraige = im Meer)
d, t, s wird weder leniert noch eklipsiert (den doras = von der Tür, ar an doras = auf der Tür, don sagart = zum Priester)
Feminine Substantiv beginnend mit s (+ Vokal oder l, n, r) behalten den t-Vorsatz (ar an tsráid = auf der Straße) des Nominativs.
In den Dialekten ist Lenition und Eklipse jedoch unterschiedlich geregelt (siehe hierzu Übersicht Artikel und Präposition)
mit Plural-Artikel Es tritt hier keine Lenition oder Eklipse auf.
als direktes Objekt eines Verbes und damit des Satzes:
z.B.: Chonaic mé an fear = Ich sah den Mann (direktes Akkusativ-Objekt: an fear)
als direktes Objekt des Verbalnomens in Infinitivkonstruktionen, wenn es vor dem Verbalnomen steht und mit a = zu verbunden ist.
z.B.: an fear a fheiceáil = den Mann zu sehen Insbes. im älteren Munster-Dialekt wird hiervon jedoch abgewichen und das Objekt steht im Dativ oder Genitiv nach Dativ oder Genitiv verlangenden Präpositionen.
z.B.: chun an fhir a fhicsint = um den Mann zu sehen, im Standard und den and. Dialekten bleibt Akkusativ: chun an fear a fheiceáil
in adverbialen Zeit- und Ortausdrücken, insbes. solchen einer Zeitdauer und Strecke (oft wie im Deutschen)
z.B.: Bhí mé ann an oíche sin (an bhlian seo caite). = Ich war da diese Nacht (letztes Jahr). (Akkusativ: an oíche sin bzw. an bhliain seo caite)
Cá raibh tú seachtain ó shin? = Wo warst du vor einer Woche? (Akkusativ: seachtain ó shin)
Téann sé chun an mhargadh chuile lá. = Er geht jeden Tag zum Markt. Chuaigh mé an bóthar (míle, deich méadar). = Ich ging den Weg (eine Meile, zehn Meter). Richtungsangaben (Akkusativ der Richtung = Lativ)
gemeinsam mit Richtungsadverbien:
z.B.: D’imigh sé an cnoc suas / suas an cnoc = Er ging den Hügel hinauf. Daß es sich um einen adverbialen Akkusativ und kein Akkusativ-Objekt handelt, wird z.B. in Sätzen der Verlaufsform deutlich (ein Objekt stünde dort im Genitiv)
z.B. Tá sé ag dul an cnoc suas. = Er geht den Berg hinauf. umgangssprachlich mit bestimmten Ortsnamen, die mit Konsonant beginnen (Auslassung von go):
z.B.: Beidh muid ag goil Gaillimh amáireach. = Morgen werden wir nach Galway gehen. (neben: ag goil go Gaillimh)
bei Maßangaben wie Größe, Gewicht, Länge, Alter, Zeit
z.B.: Tá sí seacht mbliana d’aois. = Sie ist 7 Jahre alt.; Tá sí naoi gclocha meáchain. = Sie ist 9 stones (= 57 kg) schwer.; Tá sé ceathrú chun a trí. = Es ist viertel vor drei Uhr.
folgende Präpositionen verlangen den Akkusativ: ach, gan, idir, mar, ná idir verlangt jedoch den Dativ bei Substantiven im Plural.
Die Form des Akkusativs im Singular und Plural ist stets gleich der Nominativ-Form.
Die Regeln der Lenition und Eklipse sind ebenfalls genau wie im Nominativ.
Somit ist der Akkusativ vom Nominativ nur durch die Funktion (als Objekt) und Satzstellung (nach einem Subjekt) unterscheidbar.
der Vokativ ist der "Anredefall", verwendet als Anrede an eine Person oder Sache (falls man mit Sachen redet)
Es gibt ihn im Deutschen nicht, jedoch auch in
anderen Sprachen (vgl.: Lateinisch Salve, Marce Aureli! = Heil dir, Marcus Aurelius!, Domine! = Herr!, et tu, Brute? = auch du, Brutus?)
Substantive stehen immer mit Vokativpartikela und sind dadurch stets leniert (sofern möglich).
z.B.: Dia dhuit, a Sheáin = Hallo, Seán! Die Vokativpartikel hat nicht die akklamatorische Bedeutung des deutschen "oh/o", sondern ist stets unbetont und flüchtig. Als betonte Anrufung kann im Irischen zusätzlich zur Vokativpartikel das Wort ó (z.T. nachgestellt) benutzt werden: (A Sheáin ó = mein lieber Seán!, Ó, a Dhia! = O Gott!)
Substantive und Adjektive stehen, sofern möglich, im Vokativ, außer in diesen Fällen
Die Verwendung von Possessivpronomen in der Anrede (wie im Deutschen oder Englischen: z.B.Mein Freund!, My friend!) ist nicht möglich, es steht nur die Vokativpartikel: A chara = Mein Freund! Eine Ausnahme ist ár (unser) im Vaterunser: Ár nAthair atá ar neamh = unser Vater, der Du bist im Himmel … (durch direkte Übernahme aus dem Lateinischen bedingt: Pater noster, qui es in caelis)
Eine folg. Genitiv-Ergänzung mit Possessivpronomen, z.B. A chara mo chroí = Freund meines Herzens! ist aber möglich.
Auch möglich sind nachfolg. Präpositionen, meist le: A chara liom = Mein Freund!, A Dhia liom = Mein Gott!
auch appositive Personalpronomen zur Anrede (im Deutschen z.B. Du Idiot! Ihr Verbrecher!) sind nicht üblich (A amadáin = Dummkopf! A rógairí = Schurken!)
Vokativ Singular (an gairmeach uatha)
1. Deklination: Vokativ = Genitiv Singular z.B. fear - a fhir = Mann!
nachfolgende Adjektive u.a. Attribute sind stets leniert (sowohl nach maskulinem als auch femininem Substantiv)
z.B.: a fhir chéile = Ehemann!
nach maskulinen Substantiven (1.-5. Deklin.!) Adjektiv-Form = Genitiv Singular,
z.B.: a fhir mhóir = großer Mann!, a bhuachaill bhig! = kleiner Junge!
nach femininen Substantiven Adjektiv-Form = Nominativ Singular z.B.: a bhean mhór = große Frau!, a ghirseach bheag = kleines Mädchen! (beachte: cailín ist maskulin, also a chailín bhig = kleines Mädchen!)
Ausnahmen:
Ó in Namen Vokativform = Uí (danach folgt Lenition, h- entfällt) z.B.: a Phóil Uí Shé = Paul O’Shay!
Mac in Namen Vokativform = Mhic (danach Lenition, c wird nach Mhic nicht leniert) z.B.: a Sheáin Mhic Mhathúna = Seán MacMahon!
mac Vokativform = a mhic oder auch a mhac ("Sohn!")
leanbh Vokativform = a linbh oder a leana ("Kind!")
cara(id) Vokativform = a chara ("Freund!", auch in Dialekten, in denen der Dativ caraid den Nominativ cara ersetzte)
Mícheál Vokativform = a Mhíchíl ("Michael!") neben a Mhícheáil, ebenso als Genitiv.
einige feminine Substantive auf -(e)ach (óinseach, cailleach, meirdreach, striapach) mit häufigem Vokativ auf -(a)igh: a óinsigh ("Närrin!"), a chailligh ("Hexe!"), a striapaigh ("Hure!")
Vokativ Plural (an gairmeach iolra)
schwacher Plural Vokativ = Nominativ Singular + Endung a z.B. a fheara = Männer!; a mhaca = Söhne!
starker Plural: Vokativ = Nominativ Plural z.B. a bhuachaillí = Jungs!
Attribute
nachfolg. Adjektive bleiben stets unleniert, die Form ist gleich dem Nominativ Plural z.B.: a fheara Gearmánacha = deutsche Männer!
folg. andere Attribute bleiben ebenfalls unleniert z.B. a fheara céile = Ehemänner!
Ausnahmen:
aingeal, Nominativ Plural aingil, Vokativ Plural a aingle ("(ihr) Engel!"); z.B.: A aingle uile an Tiarna! = alle Engel des Herrn! (Bibel, Psalm 103)
Anrede ohne Vokativform
Nicht verwendet wird die Form des Vokativs beim Substantiv und Adjektiv (jedoch stets die Vokativpartikel), wenn:
die Bezeichnungen unbelebter Dinge bzw. übertragene Begriffe als Anrede an Personen benutzt werden (metaphorisch oder als Koseform)
z.B.: a rún = Geliebte(r)!, a stór = Schatz, Liebling!
im Falle von Kollektivbezeichnungen
z.B.: a phobal = Volk!
wenn ein bestimmtes Substantiv im Genitiv folgt:
z.B.: a mhac Bhriain = Sohn Brians!, a fhear an tí = Hausherr! (mac hingegen jedoch in Eigenbezeichnungen und Namen: a Mhic Dé = Sohn Gottes!, a Mhic Bhriain = Mr. MacBrien!)
in mehrwortigen Titeln
z.B.: a Cheann Comhairle = Ratsvorsitzender!
[1 ]
Die Bezeichnung "Dativ" für diesen irischen Fall hat historische Gründe. In ihm sind im Laufe seiner Entwicklung mehrere indoeuropäische Fälle zusammengeflossen, ähnlich wie im deutschen Dativ. Da der ir. Dativ nur nach Präpositionen auftritt, wäre die Bezeichnung "Präpositional" möglicherweise treffender.
[2 ]
Nach anderen Angaben handelt es sich beim qualitativen Nominativ etymolog. um einen Akkusativ (so bei O’Nolan als "accusative of specification")
[3 ]
Ó Siadhail in "Learning Irish" gibt für den Cois-Fhairrge-Dialekt (Connacht) nur dann den Genitiv an, wenn das Substantiv bestimmt ist und nach Mengenangaben, sonst Nominativ (leniert nur, wenn ein weiteres Attribut folgt)
Insgesamt erscheint auch der Genitiv im Schwinden zu sein, Nominativ-Formen werden sowohl im Singular wie Plural stattdessen eingesetzt.
[4 ]
Früher gab es eigenständige Genitiv-Plural-Formen für Substantive mit Nom. Plur. auf -anna: -ann und für Sustantive der 4. Deklination auf -í (-idhe): -eadh (an cailín - na cailínidhe - na gcailíneadh)
[5 ]
Früher gab es eine Unterscheidung von Dativ und Akkusativ nach Präpositionen (Lage bzw. Richtung)
vgl. die aus alten Zusammenziehungen gebildeten Adverbien isteach = herein (wörtl.: "in das Haus") und istigh = drinnen (wörtl.: "im Haus"). Ebenso: amach = heraus und amuigh = draußen (eigtl. i mach = in ein Feld und i maigh = in einem Feld)
Die Verwendung der Eklipse nach Präposition und Artikel ist ein Zeichen der einstmals akkusativen Verwendung i.S. der Bewegung (z.B.: ar an mbord = auf den Tisch, im Gegensatz zur Lenition (ar an bhord) als Zeichen des Dativs i.S. der Lage (= auf dem Tisch). Diese Unterscheidung ist verlorengegangen, je nach Dialekt wird entweder nur leniert oder nur eklipsiert.