Caibidil a Trí Déag: Satz und Syntax (Abairt agus Comhréir)

Änderung der Wortstellung (Athrú Ord na bhFocal)

Gramadach na Gaeilge

mit Hilfe der Kopula
  Spalt- und Sperrsatz
  Der Spaltsatz
    Verwendung des Spaltsatzes
    Hervorhebung des Subjekts, Objekts u.a. Satzteile
    Hervorhebung der Handlung
    Spaltsatz mit go/nach-Gliedsätzen
    Spaltsatz mit Komparativen
  Der Sperrsatz
    Hervorhebung des Objekts
    Hervorhebung von go/nach-Gliedsätzen
    Hervorhebung des Subjekts
    Hervorhebung der Handlung
    Sperrsatz als Fragesatz
  Spalt- und Sperrsatz im Kopulasatz selbst
  Gliedsätze zur Hevorhebung
ohne Hilfe der Kopula
  Nominativus absolutus
    Linksverschiebung des Subjekts
    Linksverschiebung des Prädikats im Kopulasatz
    Links-/Rechtsverschiebung des Objekts
    Links-/Rechtsverschiebung des anderer Satzglieder
  Sonstiges
    Anakoluth
    Vorziehen des Subjekts / Objekts in neg. Sätzen
    Vorziehen des Objekts in Optativsätzen
    Vorziehen des Objekts in anderen Sätzen

Die Wortstellung ist im Irischen prinzipiell ausgesprochen starr (Prädikat-Subjekt-Objekt PSO bzw. Verb-Subjekt-Objekt VSO, siehe Satzgliedfolge), so daß einfache Umstellungen sehr limitiert sind. Auch mittels der Stimmführung lassen sich einzelne Satzglieder nicht einfach betonen und hervorheben, wie es im Deutschen möglich ist, da die Betonung im Satz von der Funktion abhängig ist.
Es müssen zur Hervorhebung (treisiú, neartú) daher bestimmte Mechanismen zur Änderungen der Wortstellung verwendet werden.

Vergleichbar sind Formen der Hervorhebung im Französischen (dort mise en relief genannt).

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Mit Hilfe der Kopula

Die Hervorhebung mittels einer Kopulakonstruktion [ 1 ] ist die häufigste Variante zur Änderung der Wortstellung im Irischen.
Es gibt zwei wesentliche Varianten, die es - wenn auch seltener - auch im Deutschen gibt:

Der Spaltsatz (an abairt scoilte)
(Cleftsatz, engl. "cleft sentence")
Der hervorzuhebende Satzteil wird aus dem Satzgefüge "abgespalten", rückt an den Satzanfang und erscheint als Prädikat der Kopula in einem Kopulasatz. Der Rest des Satzes folgt als Relativsatz. Im Deutschen und Irischen haben beide eine ähnliche Form.
z.B.: (Is) teach a thógann sé = Es ist ein Haus, das er baut (statt: Tógann sé teach = Er baut ein Haus)

Der Sperrsatz (an abairt bhréagscoilte)
(Pseudospaltsatz, Pseudo-Cleftsatz, engl. "pseudo-cleft sentence")
Dies stellt eine Konstruktion dar wie im Deutschen z.B.: "Was er baut, ist ein Haus".
Hierbei tritt der zu betonende Satzteil ans Ende des Satzes. Er wird jedoch am Satzanfang durch ein Pronomen vertreten. Im Deutschen ist dieses Pronomen "was", im Irischen "é" in "is é rud" bzw. in "séard".
Auf das Pronomen folgt im Irischen (anders als im Deutschen) wiederum ein Relativsatz. Im Gegensatz zum Spaltsatz hat der Relativsatz hier meist ein eindeutiges Bezugswort (zumeist "rud" bzw. verkürzt zu "rd" in "séard").
z.B.: Is é rud a thógann sé ná teach = Was er baut, ist ein Haus
        Séard a thógann sé teach = Was er baut, ist ein Haus

Im Deutschen (anders als im Irischen) stellen Spalt- und Sperrsätze eine eher seltenere Form dar, Satzglieder umzustellen. Sie dienen nur bestimmten Bedeutungsnuancen. Weitaus häufiger sind im Deutschen freie Umstellungen der Satzglieder. Dies ist im Irischen jedoch nicht möglich und Spalt- und Sperrsätze müssen daher an deren Stelle treten.

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Der Spaltsatz (an abairt scoilte)

Verwendung des Spaltsatzes

Spaltsätze dienen im einfachsten Falle tatsächlich der Hervorhebung und Kontrastierung.
z.B.: Is é an leabhar a léigh sé. = Das Buch las er. (… und nicht die Zeitung)

Oft handelt sich aber eher um Sätze, bei denen die Umstellung der Textstrukturierung dient, so insbesondere bei Ankündigungen, Texteröffnungen, Einführungen neuer Personen und Themen, zur Szenenbeschreibung bei neuen Episoden (durch vorgezogene adverb. Bestimmungen), bei unerwartet eintretenden Ereignissen, u.a.
Mündlich ist bei der einfachen Hervorhebung von Satzgliederm nur dieses betont, der folgende Teilsatz unbetont, während bei solchen Beschreibungen eine gleichbleibende Betonung beider Satzteile auftritt.
Auch in Antworten dient der Spaltsatz zur Einführung neuer Information, wobei das Subjekt dieser vorgezogen wird.
z.B.: Cad a tháing ort? - Na saighdiúirí a scaoil liom. = Was ist dir passiert? = Die Soldaten haben auf mich geschossen.

Spaltsätze werden zudem oft auch nur zur Betonung des Wahrheitsgehalts einer Aussage verwendet, ohne daß der vorgezogene, "betonte" Satzteil selbst (meist das log. Subjekt) wirklich im Fokus steht. Oft ist auch die Betonung eines großen Ausmaßes der Satzaussage das Ziel.
Im umgangssprachlichen Deutschen tritt zum selben Zweck gelegentlich eine bes. Betonung des Subjekts auf. (freie Beispielübersetzungen in Klammern)
z.B.: Tuigimse go maith é. Is mé féin a thuigeas. = Ich verstehe es gut. Das tue ich wirklich. (Ja, ich versteh es.) (wörtl.: "Ist ich selbst, der versteht.")
       Is againn a bhí an lá! = Was hatten wir für einen (tollen) Tag! (Wir hatten den Tag)
       Is aige atá an fhoighne. = Er hat sehr viel Geduld. (Er hat aber eine Geduld.)
       Nach é atá te! = Ist es nicht heiß! / Wie heiß es ist! (Das ist aber heiß!)
       "Nach é atá ard", a smaoinigh sí. = "Wie groß er ist", dachte sie. ("Ist er aber groß!", dachte sie.)
In diesem Sinne auch Kurzantworten in Spaltsatzform
z.B.: "Tá sé fuar." - "Is é atá." = "Es ist kalt." - "Ja, wirklich." / "Ja, und wie." (Oh ja, es ist.)

Im Folgenden wird der Einfachheit halber in Beispielsätzen nur die erste Verwendung betrachtet.

Der Spaltsatz zur Hervorhebung des Subjekts, Objekts, Verbalnomens u.a. Satzteile

Beispiel:
  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
normale Satzstellung:  Verb + Subjekt + Objekt Feiceann tú an fear. Du siehst den Mann. Siehst du den Mann.
hervorgehobenes Subjekt  Is + Subjekt + a + Verb + Objekt Is a fheiceann an fear. Du siehst den Mann. Bist Du [es], der den Mann sieht.
hervorgehobenes dir. Objekt Is + Objekt + a + Verb + Subjekt Is é an fear a fheiceann tú. Den Mann siehst du. [Es] ist der Mann, den du siehst.
hervorgehobenes indir. Objekt Is + Präp. + Objekt + a + Verb + Subjekt Is don fhear a thugann tú é. Dem Mann gibst du es. [Es] ist zu-dem Mann, dem gibst du es.
hervorgehobenes Adverb Is + Adverb + a + Verb + Subjekt Is abhaile a théann an fear.  Nach Hause geht der Mann. [Es] ist nach Hause, [wohin] der Mann geht.
hervorgehobenes prädikat. Adjektiv Is + Adjektiv + a + Verb + Subjekt Is te atá sé.  Heiß ist es. [Es] ist heiß, das-ist es.
hervorgehobene lok. Bestimmung Is + lok. Bestimmung + a + Verb + ... Is ar an mbád atá an fear.  Auf dem Boot ist der Mann. [Es] ist auf dem Boot, das-ist der Mann.
hervorgehobener Nebensatz Is + Konj. + Nebensatz + a + Verb + ... Is toisc gur deacair é a théann an fear.  Weil es schwer ist, geht der Mann. [Es] ist weil ist schwer es, das der Mann geht.

Zu beachten ist noch Folgendes:

In Sätzen der Verlaufsform gilt Folgendes:
 
  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
normale Satzstellung Verb + Subjekt + ag + VN + Genitiv-Objekt  Tá mé ag scríobh an leabhair. Ich schreibe grad das Buch. Bin ich bei Schreiben des Buches.
hervorgehobenes Subjekt Is + Subjekt + a + Verb + ag + VN + Genitiv-Objekt  (Is) mise atá ag scríobh an leabhair. Ich schreibe grad das Buch. Bin ich [es], der-ist bei Schreiben des Buches.
hervorgehobenes Verbalnomen    Is + ag + VN + a + Verb + Subjekt + Akk.-Objekt Is ag scríobh atá mé an leabhar. Schreiben tu ich grad das Buch. Ist [es] bei Schreiben, das-bin ich das Buch.
hervorgehobenes Objekt Is + Akk.-Objekt + a + Verb + Subjekt + a + VN Is é an leabhar atá mé a scríobh. Das Buch ist es, das ich grad schreibe. Ist es das Buch, das-bin ich zu schreiben.

In der normalen Satzstellung der Verlaufsform steht das Objekt des Satzes im Genitiv nach dem Verbalnomen.
Wird nun durch das Vorziehen eines Satzteils das Verbalnomen (VN) und das Objekt getrennt, so steht das Objekt im Nominativ/Akkusativ und nicht mehr im Genitiv (2. und 3. Beispiel der Tabelle)
Wird das Objekt des Verbalnomens vorgezogen, so steht a (Lenition!) statt ag vor dem Verbalnomen (3. Beispiel der Tabelle)!
Die Partikel ag und das Verbalnomen werden nicht getrennt, da die Verbindung als Einheit begriffen wird. Ein theoretisch denkbarer indirekter Relativsatz wie *Is scríobh a bhfuil mé an leabhar aige ist daher nicht möglich.

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Der Spaltsatz zur Hervorhebung der Handlung

Ein Verb und somit die Handlung kann eigentlich nicht mittels eines Spaltsatzes wie oben hervorgehoben werden, da es ja im normalen Satz bereits am Satzanfang steht.
Möglich ist es nur in Konstruktionen mit Verbalnomen, die vorgezogen werden können, insbes. die beiden folgenden Konstruktionen:

mittels der Verlaufsform

Ein Verbalnomen mit ag kann nicht nur allein, sondern auch samt Objekt (oder mit anderen für die Handlung bedeutsamen Satzgliedern) vorgezogen werden. Es folgt ein dann nur noch kurzer Relativsatz zumeist mit einer Relativform von bí und dem Subjekt.

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
normale Satzstellung Verb + Subjekt + ag + VN + Genitiv-Objekt  Tá mé ag scríobh an leabhair. Ich schreibe grad das Buch. Bin ich bei Schreiben des Buches.
hervorgehobene Handlung    Is + ag + VN + Genitiv-Objekt + a + Verb + Subjekt Is ag scríobh an leabhair atá mé. Das Buch schreiben tu ich grade. Ist [es] bei Schreiben des Buches, das-bin ich.


mittels einer Infinitivkonstruktion und déan

Das entsprechende Verbalnomen (VN) eines Verbs rückt an den Anfang, worauf ein Relativsatz mit einer Form des Verbs déan (= tun) folgt. (ähnlich wie in schlechtem Deutsch: "Laufen tust du.")
Die Verwendung des Verbalnomens erfolgt in Form einer Infinitivkonstruktion, d.h., das Objekt bei transitven Verbalnomen geht ihm voraus, verbunden durch a ("zu").

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
normale Satzstellung Verb + Subjekt + Objekt Bhuail tú an fear. Du schlugst den Mann. Schlugst du den Mann.
hevorgehobene Handlung:  Objekt + a + VN + a + déan + Subjekt An fear a bhualadh a rinne tú.   Geschlagen hast du den Mann. Den Mann zu schlagen (ist es), das tatest du.

Diesem Spaltsatz liegt im Prinzip eine nicht umgestellte Satzform mit déan als Hilfsverb zugrunde, wie:
Rinne tú an fear a bhualadh = Du schlugst den Mann. (wörtl.: "Tatest du den Mann zu schlagen").
In dieser nicht umgestellten Form ist sie vor allem mit selteneren Verben in Gebrauch, um deren Beugung zu vermeiden.

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Der Spaltsatz mit go/nach-Gliedsätzen

Das Vorziehen von go/nach-Gliedsätzen als Ganzes im Spaltsatz ist nicht üblich.
Zur Betonung des go/nach-Gliedsatzes dient eher die Sperrsatz-Konstruktion.

Es können aber Teile des go/nach-Gliedsatzes vorgezogen werden. Hier sind zwei Formen zu unterscheiden:

Hervorhebung innerhalb des go/nach-Gliedsatzes

Wird ein Satzglied nur an den Anfang des go/nach-Gliedsatzes vorgezogen, wird dieser zum Spaltsatz mit der einleitenden Kopulaform gur/nach.
z.B.:
normal:         Dúirt sé go raibh sé ina chónaí i gCorcaigh. = Er sagte, daß er in Cork gewohnt hat.
vorgezogen:  Dúirt sé gur i gCorcaigh a bhí sé ina chónaí. = Er sagte, daß es in Cork ist, wo er gewohnt hat.

Hervorhebung im Gesamtsatz

Teile des go/nach-Gliedsatzes können sogar an den Anfang des Gesamtsatzes vorgezogen werden.
In diesem Fall muss aber eine Umwandlung auch des go/nach-Gliedsatzes in einen Relativsatz erfolgen, es tritt also ein doppelter Relativsatz auf, die sog. Einschubsatz-Konstruktion.
z.B.:
normal:         Dúirt sé go raibh sé ina chónaí i gCorcaigh. = Er sagte, daß er in Cork gewohnt hat.
vorgezogen:  (Is) i gCorcaigh a dúirt sé a bhí sé ina chónaí. = In Cork, sagte er, hat er gewohnt.

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Der Spaltsatz mit Komparativen

Mehr dazu siehe Komparativer Relativsatz

Komparative (gesteigerte Adjektive) werden oft innerhalb von Relativsätzen gemieden, da sie ja selbst Relativsätze (mit níos oder is) darstellen.
(z.B.: fear níos tréise = ein stärkerer Mann, wörtl.: "Mann Sache-die-ist stärker")
Stattdessen tritt der Komparativ dann als Kopula-Relativsatz (d.h. mit is) vor den Relativsatz.
Diese Form tritt bei attributiver, prädikativer wie adverbialer Verwendung des Komparativs auf (auch in der Bedeutung eines Superlativs).

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
normale Satzform  Verb + Subjekt (etc.) + níos / is + Komparativ Bíonn na laethanta níos fuaire sa gheimhreadh. Die Tage sind kühler im Winter. Sind die Tage Sache-ist kühler im Winter.
mit Relativsatz  is + Komparativ + a + Verb + Subjekt (etc.) Sa gheimhreadh is fuaire a bhíonn na laethanta. Im Winter sind die Tage kühler. Im Winter REL-ist kühler, REL sind die Tage.

Diese Umstellung tritt nicht nur in Sätzen zur besonderen Betonung eines Satzteils, sondern auch bei anderen Gelegenheiten auf, wenn ein Relativsatz notwendig ist.
Diese Form dient nicht unbedingt der bes. Betonung des Komparativs.
Praktisch bildet die entstehende Konstruktion jedoch wiederum einen Spaltsatz. Das Aufeinanderfolgen zweier Relativsätze ähnelt der Einschubsatz-Konstruktion.

Nicht verwendet wird diese Form natürlich, wenn ein attributiver Relativsatz ohnehin nur der Darstellung des Komparativs dienen soll. Hier ist immer ein Relativsatz mit bí und níos notwendig.
z.B.: Chonaic mé an fear a bhí níos sine ná mise. = Ich sah den Mann, der älter war als ich.

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Der Sperrsatz (an abairt bhréagscoilte)

Der Sperrsatz zur Hervorhebung des Objekts

Ein Objekt kann man mittels eines Spaltsatzes hervorheben (s.o.), jedoch auch mittels eines Sperrsatzes.
Die Hervorhebung besteht hierbei darin, das Objekt an das Ende des Satzes zu bringen.
Am Satzanfang tritt die Kopula gefolgt von einem Pronomen (zumeist: é) als Nebenprädikat, das sich auf das spätere Objekt bezieht. Zwischen diesem Pronomen und dem Objekt steht der Rest des Satzes in Form eines Relativsatzes (meist mit dem Bezugswort rud).
Das einleitende is + é + rud verbindet sich oft zu sé rud, séard.
Das Objekt ist formal das Prädikat des entstehenden Kopulasatzes (siehe hierzu auch: Identifikationssatz mit bestimmten Substantiv als Subjekt vor dem Prädikat).
 

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
Normale Satzstellung  Verb + Subjekt + Objekt Chonaic mé capall.  Ich sah ein Pferd. Sah ich ein Pferd.
hervorgehob. Objekt Is é rud + a + Verb + Subjekt + () + Objekt Séard a chonaic mé (ná) capall. Was ich sah, war ein Pferd. Ist-es-das-Ding, das sah ich (als) ein Pferd.

Is é rud verbindet sich zu sé rud (Munster, Ulster) bzw. is éard, séard (Connacht, Ring), siehe séard.
In Munster tritt auch is é an rud auf. Der Artikel ist hier jedoch eigtl. nicht notwendig. Der Artikel an ist entbehrlich, da rud durch den Relativsatz und die Identifikation mit dem Nebenprädikat é ausreichend bestimmt ist.
In Ulster tritt meist siod statt dessen auf (eigtl. ein Demonstrativpronomen).

Verwendung der Konjunktion
(wörtl.: als) wird vornehmlich in Munster, aber auch standardsprachlich, verwendet.
Vergleichbar ist die Verwendung von vielleicht der deutschen Redeweise: Nichts hast du gesehen als ein Pferd. (ebenfalls ein Sperrsatz).
In Connacht und Ulster erscheint statt meist lediglich eine Sprechpause (im Beispiel durch gewöhnlich nicht geschriebenen Doppelpunkt angedeutet),
z.B.: Séard a chonaic mé: capall. = Das, was ich sah, war: ein Pferd.
Die Verwendung von scheint sich jedoch auch in Dialekten außerhalb Munsters durch Einfluß der Medien auszuweiten.

(Statt in Muskerry und z.T. Connacht auch ach, in Ring nach.)

Ausfall der Kopula
Gelegentlich entfällt die einleit. Kopula und Nebenprädikat (is é) und der Satz beginnt direkt mit dem Subjekt (an rud).
z.B.: An rud a bhí mé a rá ná seo. = Was ich sagte, war dies.

Ersatz für rud
Statt rud kann auch ein anderes, allgemeines oder auch mehr spezifisches Substantiv treten.
z.B.: Is é an leabhar a léigh sí ná "Cré na Cille". = Das Buch, das sie las, war "Cré na Cille".
       Is é duine a chonaic mé ná Pól. = Derjenige, den ich sah, war Pól.
Auch bei spezifischeren Substantiven kann der Artikel entfallen. Ältere präskriptive Grammatiken schreiben dies teilweise gar vor.
In der heutigen Umgangssprache steht jedoch meist dennoch der Artikel (Is é an leabhar a …)

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Der Sperrsatz zur Hervorhebung eines go/nach-Gliedsatzes

Ein solcher Nebensatz ist Objekt des Satzes. Er kann daher genauso durch die Bildung eines Sperrsatzes betont werden.

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
Normale Satzstellung Verb + Subjekt + go/nach ... Dúirt sé go bhfaca sé an fear. Er sagte, daß er den Mann sah. Sagte er, daß sah er den Mann.
hervorgehober Gliedsatz  Is é rud + a + Verb + Subjekt + () + go/nach ... Séard a dúirt sé (ná) go bhfaca sé an fear. Was er sagte ist, daß er den Mann sah. Ist-es-das-Ding, das sagte er (als) daß er den Mann sah.
hervorgehober Gliedsatz  Is é + a + Verb + Subjekt + () + go/nach ... Is é a dúirt sé (ná) go bhfaca sé an fear. Was er sagte ist, daß er den Mann sah. Ist-es es, das sagte er (als) daß sah er den Mann.

Statt is é rud auch hier wahlweise is é an rud mit Artikel.
Is é rud wird zusammengezogen zu sé rud (Munster) bzw. is éard, séard (in Connacht, Ring).
In Ulster tritt tw. ebenso siod stattdessen auf.

Statt bloßem rud können auch abgewandelte Ausdrücke, z.B. rud eile = etwas anderes / was weiter u.ä. oder andere Substantive stehen.
Das Nebenprädikat ist in solchen Sätzen stets é und bezieht sich auf den go/nach-Gliedsatz, auch wenn das folg. Subjekt feminin ist (z.B.: Is é mo bharúil …)
Die einleit. Kopula und Nebenprädikat (is é) kann entfallen.
z.B.: Rud eile atá speisiúil faoin teach seo ná go raibh cónaí air ann. = Was weiter an diesem Haus interessant ist, ist, daß er dort wohnte.
       Is é an bharúil a bhí aici ná go raibh sé tinn. = Die Meinung, die sie hatte, war, daß er krank wäre.
       An fáth a bhí leis seo ná go ndéanfadh sí an-dochar d’obair an earraigh. = Der Grund, den es dafür gab, war, daß es die Frühlingsarbeit sehr beeinträchtigen würde.

Die Sperrsatzkonjunktion wird in go/nach-Gliedsätzen nur vor go verwendet, nicht vor negativen Gliedsätzen mit nach (bzw. im Munster-Dialekt mit ).
D.h. nur … ná go … ist möglich, … ná nach … bzw. in Munster … ná ná … tritt nicht auf.
Wenn somit im Munster-Dialekt nur statt + go + Gliedsatz auftritt, ist lediglich die Gliedsatz-Konjunktion (= nach = "daß nicht"), nicht die Sperrsatzkonjunktion (= "als").
z.B.: Is é rud a dúirt sé ná go raibh sé ann. = Was er sagte war, daß er da war.
       Is é rud a dúirt sé raibh sé ann. = Was er sagte war, daß er nicht da war.

Ähnlich einem go/nach-Nebensatz kann auch eine Infinitivkonstruktion mit einem Sperrsatz hervorgehoben werden:
z.B.: Séard a dúirt sé leis ná an féar a bhaint. = Was er ihm sagte war, er solle das Gras mähen.

Es können auch andere Gliedsätze (z.B. inirekte Fragen) hervorgehoben werden.
z.B.: Is é an rud nár thuigeas fós ná cén fáth a ndéarna sé é. = Was ich noch nicht verstanden habe ist, warum er es getan hat.
Möglich ist es daneben auch, eine folgende Aussage oder Frage mit seo = dies vorwegzunehmen und anzukündigen,
z.B.: Is é an rud nár thuigeas fós ná seo: Cén fáth a ndéarna sé é? = Was ich noch nicht verstanden habe ist dies: Warum hat er es getan?
Es kann auch eine direkte Rede folgen:
z.B.: Is é a dúirt an Tiarna: "Imigh síos go pálás rí Iúdá [...]" = Das sagte der Herr: "Geht hinunter zum Palast des Königs von Juda." (Bibel, Jeremias 22.1)
       Is é a dúirt sí liom, "Ní bhfaighidh tú deoir." = Das sagte sie zu mir: "Du wirst keinen Tropfen bekommen."

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Der Sperrsatz zur Hervorhebung des Subjekts

Das Subjekt kann theoretisch auch mittels eines Sperrsatzes hervorgehoben werdem. Die Hervorhebung besteht wiederum darin, das Subjekt an das Ende des Satzes zu bringen.
An den Satzanfang tritt die Kopula und das bloße Pronomen é (oft is é > ).
Im Gegensatz zur Hervorhebung von Objekten bzw. go/nach-Gliedsätzen ist diese Satzform jedoch eher ungewöhnlich.
 

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
Normale Satzstellung  Verb + Subjekt + Objekt Rinne Séamas é.  Séamas tat es. Tat Séamas es.
hervorgehob. Subjekt Is é + a + Verb + Objekt + () + Subjekt Is é a rinne é (ná) Séamas. Derjenige, der es tat, war Séamas. Ist er, der tat es (als) Séamas.

Das Nebenprädikat é kann auch durch ein allg. Substantiv ergänzt werden, bei Personen also z.B. is é (an) duine. (vgl. oben "is é (an) rud")
z.B.: Is é duine a bhí ann ná Séamas. = Derjenige, der da war, war Séamas.
Man beachte auch hier den Einsatz der Konjunktion (wörtl.: als), vornehmlich in Munster.
In Connacht und Ulster erscheint statt lediglich eine kurze Sprechpause.

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Der Sperrsatz zur Hervorhebung der Handlung

Eine Hervorhebung des Verbs und somit der Handlung ist im Spaltsatz nur mittels der Verlaufsform oder mittels Infinitivkonstruktion + déan möglich, s. oben.
Das Verb bzw. die Satzhandlung kann jedoch auch betont werden, indem bestimte Ausdrücke davorgesetzt werden, die darauf hinweisen, daß die Handlung im Mittelpunkt des Interesses steht.
Solche Ausdrücke sind insbes. "Is é an chaoi" = "die Weise ist es" oder "is é (an) rud = die Sache ist es", "is amhlaidh = so ist es" oder "is ea = es ist"
Auch dies ist grammatisch ein "Sperrsatz". Hier wird allerdings kein Satzglied zur Betonung an das Ende des Satzes geschoben.
 

  Struktur Beispiel deutsch wörtl.
normale Satzstellung Verb + Subjekt + Objekt Bhuail tu an fear. Du schlugst den Mann. Schlugst du den Mann.
hevorgehobenes Verb:  Is é an chaoi + a/ar + Verb + Subjekt + Objekt  Is é an chaoi ar bhuail tú an fear. Was du tatest war, den Mann zu schlagen. Ist es die Weise, die schlugst du den Mann.
Is amhlaidh + a + Verb + Subjekt + Objekt  Is amhlaidh a bhuail tú an fear. Ist [es] so, REL schlugst du den Mann.
Is é rud + a + Verb + Subjekt + Objekt  Is é (an) rud a bhuail tú an fear. Ist es die Sache, die schlugst du den Mann.
Is ann + a + Verb + Subjekt + Objekt  Is ann a bhuail tú an fear. Ist in-es, REL schlugst du den Mann.
Is ea + a + Verb + Subjekt + Objekt  Is ea a bhuail tú an fear. Ist es, REL schlugst du den Mann.
Is é + a + Verb + Subjekt + Objekt  Is é a bhuail tú an fear. Ist es, REL schlugst du den Mann.

Is amhlaidh (verwendet in Munster) verlangt einen direkten Relativsatz.
Is é an chaoi (verwendet in Connacht) verlangt einen indirekten Relativsatz (vgl. adverbialer indir. Relativsatz), daher Eklipse nach a bzw. Lenition nach ar im Präteritum (daher im ob. Beispiel ar bhuail statt a bhuail in den anderen Beispielen)
Is é rud wird in Ulster und Munster zu sé rud zusammengezogen. Zur Hervorhebung des Verbs dient es jedoch hauptsächlich in Ulster (während in Munster is amhlaidh überwiegt).
In Ulster steht tw. auch das Demonstrativpronomen siod statt dessen.

Is é rud (is é an rud, sé rud, séard) wird außerhalb Ulsters meist zur Betonung des letztstehenden Satzgliedes (Objekt, go-Gliedsatz, etc.) verwendet, weches dann durch eine Sprechpause oder dem Wort vom Rest des Satzes abgesetzt ist (siehe vorherige Abschnitte).
Schriftlich ist nur im Falle des Fehlens eines solchen Satzgliedes die Bedeutung im Sinne der Betonung der Handlung eindeutig,
z.B.: Is é rud a thit sé den chrann. = Was geschah war, daß er vom Baum fiel.
        Is é rud a gortaiodh é. = Was geschah war, daß er verletzt wurde.
In Munster wird is é rud mit der o.g. Form einer Infinitivkonstruktion und déan zu einem Sperrsatz kombiniert. Diese Satzform ist somit sehr ähnl. der deutschen Form,
z.B.: Is é rud a rinne sé ná an fear a bhualadh = Was er tat, war den Mann zu schlagen.

Is ea wird gewöhnlich zu sea.
Bei vorgesetztem is ann (Munster, Connacht) ist zu unterscheiden, ob es ein bloßer Vorsatz zur Betonung der Handlung oder aber eher wörtlich als vorgezogene lokale Bestimmung ("da") zu verstehen ist.

Is amhlaidh mit Relativsatz zur Hervorhebung der Handlung ist von ähnlich konstruierten Sätzen zu unterscheiden, in denen eine folg. Umstandsbeschreibung mit agus + Small Clause hervorgehoben wird, siehe hier.
z.B.: Is amhlaidh a tháinig sé abhaile agus a shrón briste. = So kam er nach Hause und zwar mit gebrochener Nase.
        Is amhlaidh a bhí sé agus caipín ar a cheann. = So war er und zwar mit einer Mütze auf seinem Kopf.

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Der Sperrsatz als Fragesatz

Ähnliche Sperrsatz-Satzstellungen lassen sich auch in (meist rhetorischen) Fragesätzen erreichen.
Statt "is é rud (séard)" tritt dann aber ein Fragewort wie céard, cad, cé.
Hier steht entweder (in Dingle) oder ach (in Connacht und Donegal, im Rest Munsters) vor dem betonten Satzglied:
z.B.: Céard eile a chonaic sí ansin ach capall? = Was sonst sah sie wohl dort als ein Pferd?
        Cad a dhéanfainn, mar sin, ach é a bhualadh? = Was hätte ich denn tun sollen als ihn zu schlagen?
         a chasfaí orm i gcumar ceoidh, ach pocán crón is é ar buile. = Wen traf ich wohl in einer nebligen Schlucht als einen hellbraunen Ziegenbock, der fuchsteufelswild war?
        Cé eile a bhuailfeadh mé mar sin, ach m’uncailse? = Wer sonst würde mich wohl so schlagen als mein Onkel?


Zu erwähnen ist, daß im Irischen prinzipiell Ergänzungsfragen als Sperrsatz begriffen werden können.
Hierauf deuten die ähnliche Bildungsweise des Frageworts céard im Vergleich zum "Sperrsatz-Pronomen" séard. Die Interpretation als Sperrsatz ist aber auch für andere Fragewörter zulässig, insbes. auch cad é. Die Besonderheit hierbei ist, daß die nachfolgende Antwort als eigentliches Prädikat des Fragesatzes bereits antizipiert wird. Mehr dazu siehe dort.

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Spalt- und Sperrsatz im Kopulasatz selbst

Spalt- und Sperrsätze werden stets mittels der Kopula gebildet, können aber auch als Möglichkeit der Umstellung verschiedener Kopulasätzen selbst dienen,
siehe hierzu: Hervorhebung im Kopulasatz.

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go/nach-Gliedsätze zur Hervorhebung

Wie im Deutschen kann die Satzaussage durch Gliedsätze betont werden, im Deutschen z.B.: Es ist so, daß ...
Hervorgehoben (bzw. verneint/infrage gestellt) wird dabei mehr die Faktizität der Aussage.
Im Irischen geschieht das hauptsächlich in Fragen, in negativen Sätzen und in Bedingungssätzen (mit má, dá, mura).

Eingeleitet wird der Gliedsatz durch eine Kopulakonstruktion mit den Pronomen ea, é, amhlaidh*, rud**.
Die Satzform ist tw. identisch zu jener Sperrsatzform zur Betonung des Verbs (s.o.), nur daß go statt a steht und somit einen Gliedsatz einleitet.
Im Falle von nach lässt sich kaum oder nicht unterscheiden, ob es die neg. Form von go oder a ist.

 negativFrageBedingung
éní hé go an é go más é go / dá mba é go / murab é go
eaní hea go an ea go más ea go / dá mba go (ea entfällt) / murab ea go
amhlaidhní hamhlaidh go an amhlaidh go más amhlaidh go / dá mb’amhlaidh go
rudní rud é go an rud é go más rud é go / dá mba rud é go / mura rud é go

z.B.: Ní hé nach raibh athair agus máthair aige. = Es ist nicht so, daß er nicht Vater und Mutter hatte.
       Ní hea go bhfuil an t-eolas seo spéisiúil. = Es ist nicht so, daß die Information interessant ist.
       Ní hea go raibh mé ag caint ach ag éisteacht leis, mar go bhfuil sé chomh bodhar le slis. = Es war nicht so, daß ich mit ihm sprach, sondern ihm zuhörte, denn er war stocktaub.

Aus an ea nach entstand das in Ulster häufige ná nach in neg. Fragen.

Amhlaidh tritt auch häufiger mit positiver Kopula auf: is amhlaidh go
z.B.: Is amhlaidh go ndearna an Taoiseach roinnt botún. = Es ist so, daß der Premierminister einige Fehler beging.

In pos. Sätzen tritt auch is é an chaoi go auf.
z.B.: Is é an chaoi go rabhadar ag magadh faoin spideog. = Es ist so, daß sie das kleine Mädchen verspotteten

In Bedingungssätzen treten noch einige weitere einleit. Formulierungen i.S. von "wenn es so ist, daß …" auf, teils auch ohne Kopula, siehe hier.


*) amhlaidh sollte laut mancher Grammatiken eigentlich stets mit dir. Relativsatz (is amhlaidh a) und nicht mit go-Gliedsatz (is amhlaidh go) auftreten, dennoch kommen beide Formen häufig vor.
Die Verwendung von is amhlaidh go ist offenbar eine Neuerung.
Als weitere Form ist noch is amhlaidh mar a zu erwähnen:
z.B.: Is amhlaidh mar atá sé, rinne sé an botún. = So wie es ist, beging er den Fehler.

**) ní rud é go, vgl. Unterschied zum Sperrsatz: is é rud […] go (é hinter bzw. vor rud)

suas

Ohne Hilfe der Kopula

Nominativus absolutus (an t-ainmneach leithliseach)

Synonym im Irischen: imchasadh, "Rotation"

Die hier genannten Formen der Umstellung durch Verschiebung von Satzteilen (Links- und Rechtsverschiebung) lösen das betreffende Satzglied aus dem Satzzusammenhang, verabsolutieren es also. Das ehem. Satzglied bildet dann einen absoluten Nominativ (lat. Nominativus absolutus). Auch der Begriff Nominativus pendens, schwebender Nominativ, ist dafür in Gebrauch, vor allem, wenn Satzglieder herausgelöst werden, die im Satz in einem anderen Fall als dem Nominativ stünden. Bei herausgelöstem und so linksverschobenem Subjekt (ohnehin Nominativ) spricht man eher von Prolepsis (irisch an réamhthagra).

Anstelle des herausgelösten Satzglieds tritt im Satz ein rückbezügliches (resumptives) Pronomen, welches das Satzglied vertritt. Daher spricht man auch von "resumptiven Konstruktionen".

Linksverschiebung des Subjekts

Wird ein Subjekt durch eine Erweiterung (z.B. einen Relativsatz o.ä. adverb. Bestimmung) näher bezeichnet, so wird es ziemlich lang und im normalen Satzverband sehr unhandlich.
Es kann daher (mit der Erweiterung) an den Satzanfang rücken (also nach links verschoben werden. Daher nennt man diese Konstruktion Linksverschiebung oder Prolepsis.
Der eigentliche Hauptsatz folgt dann unverändert, das Subjekt wird dort jedoch an normaler Stelle durch ein rückbezügliches Pronomen vertreten, um den Satzzusammenhang aufrecht zu erhalten und der PSO-Satzgliedfolge zu genügen.
Im deutschen Vergleichssatz fehlt oft ein solches Pronomen, das im unteren Beispiel zur Verdeutlichung stehende "der" ist eher unnötig (im Deutschen ist Prolepsis eher Stilmittel, als zur Betonung wirklich notwendig. Es tritt dort daher auch bei einfachen Subjekten auf: "Der Mann, er ging nach Hause"). Im Französischen ist eine Prolepsis ebenfalls sehr häufig (dort auch oft "Satzsegmentierung" genannt)
z.B. (Subjekt fett, Erweiterung kursiv):

normal: Bhí an fear a chonaic mé ar an tsráid ag dul abhaile. Der Mann, den ich auf der Straße gesehen hatte, ging nach Hause.
vorgezogen: An fear a chonaic mé ar an tsráid, bhí ag dul abhaile. Der Mann, den ich auf der Straße gesehen hatte, (der) ging nach Hause.

Eine solche Linksverschiebung kann selbst bei go-Gliedsätzen auftreten, das Subjekt tritt dann vor die Konjunktion go. Genauso auch bei anderen Gliedsätzen wie indirekten Fragen (dann tritt das Subjekt vor die Fragepartikel).
z.B.: Dúirt sé an fear a chonaic mé ar an tsráid go raibh ag dul abhaile = Er sagte, daß der Mann, den ich auf der Straße gesehen hatte, (daß er) nach Hause ging.
        Níl a fhios agam an fear a chonaic mé an raibh ag dul abhaile. = Ich weiß nicht, ob der Mann, den ich gesehen hatte, (ob er) nach Hause ging.

Im Nebensatz mit zusammengesetzten Konjunktionen wie ionas go = damit, so daß, tritt der absolute Nominativ zwischen beide Teile der Konjunktion, wiederum vor go.
z.B.: ionas, an grá a thug tú dom, go mbeadh iontu seo agus mise iontu = damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin. (Bibel, Joh. 17,26)

Mit dem Pronomen an té (= derjenige) als Subjekt ist Linksverschiebung die übliche Satzbildungsweise.
z.B.: An té a bhuaileann mo mhadadh, buaileann mé féin. = Derjenige, der meinen Hund schlägt, der schlägt mich selbst.
        An té a bhíos idir dhá stól, gabhfaidh go hurlár. = Derjenige, der zwischen zwei Stühlen ist, der wird zu Boden gehen.

Eine Rechtsverschiebung eines erweiterten Subjekts an das Satzende erfolgt nur innerhalb einer begrenzten Varianz der normalen Satzgliedfolge durch Vorziehen adverb. Bestimmungen, die eng mit dem Verb verknüpft sind, ohne daß ein Ersatzpronomen auftritt. Somit handelt es sich nicht um einen Nominativus absolutus.
z.B. Agus ansin, aon lá amháin, tháinig isteach i dteampall Dé cailín óg a bhí lán de ghrásta. = Und dann, eines Tages, kam in den Tempel Gottes ein junges Mädchen, die voll der Gnade war.

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Linksverschiebung des Prädikats im Kopulasatz

Auch das Prädikat im Kopulasatz kann durch Linksverschiebung an den Satzanfang rücken.

Insbesondere eine Linksverschiebung des Prädikats in Klassifikationssatz ist häufig. (Im Kopulasatz ersetzt ea das Prädikat.)
z.B.: Dochtúir is ea é. = Ein Arzt ist er.
Mehr dazu siehe: Linksverschiebung im Klassifikationssatz

Auch in Identifikationssätzen kann (seltener) eine Linksverschiebung des Prädikats erfolgen. (Im Kopulasatz ersetzt é/í/iad das Prädikat).
z.B.: An dochtúir ba é é. = Der Arzt war er.
Mehr dazu siehe: Linksverschiebung im Identifikationssatz

In Spaltsätzen zur Hervorhebung kann zusätzlich eine Linksverschiebung erfolgen.
z.B.: Abhaile is ea a théann an fear. = Nach Hause geht der Mann. Ár saoirse féin, ár n-ainmneacha féin is iad atá i nguais. = Unsere eigene Freiheit, unsere eigenen Namen, sie sind es, die in Gefahr sind.
Mehr dazu siehe: Linksverschiebung im Spaltssatz

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Links-/ Rechtsverschiebung des Objekts

Auch ein Objekt, das durch eine Erweiterung (z.B. einen Relativsatz) näher bezeichnet wird, kann unhandlich werden, es können gar Mehrdeutigkeiten auftreten. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn noch weitere zeitliche oder örtliche Bestimmungen folgen, die sich inhaltlich sowohl auf die Handlung des Relativsatz als auch auf die Haupthandlung beziehen könnten.
z.B.: Chonaic mé an fear a rinne an obair inné. (wörtl.: "Sah ich den Mann der machte die Arbeit gestern.")
Ein solcher Satz ist zweideutig:
- inné Teil des Hauptsatzes: Ich sah gestern den Mann, der die Arbeit machte.
- inné Teil des Relativsatzes: Ich sah den Mann, der gestern die Arbeit machte.

Daher erfolgt eine Verschiebung des Objekts nach vorn oder hinten (also im Schriftbild nach links oder rechts)
In beiden Fällen tritt an normaler Stelle das Hauptsatzes ein Ersatz-Pronomen auf, das sich auf das Objekt bezieht. (in der Tabelle unten é). In der deutschen Übersetzung ist es meist nicht notwendig, es steht hier v.a. zur Verdeutlichung.

normal: Chonaic mé an fear a rinne an obair inné.
Chonaic mé an fear a rinne an obair inné.
Ich sah gestern den Mann, der die Arbeit machte.
Ich sah den Mann, der gestern die Arbeit machte.
vorgezogen: An fear a rinne an obair, chonaic mé inné é.
An fear a rinne an obair inné, chonaic mé é.
Der Mann, der die Arbeit machte, den sah ich gestern.
Der Mann, der gestern die Arbeit machte, den sah ich.
nachgestellt: Chonaic mé inné é, an fear a rinne an obair.
Chonaic mé é, an fear a rinne an obair inné.
Ich sah ihn gestern, den Mann, der die Arbeit machte
Ich sah ihn, den Mann, der gestern die Arbeit machte

Rechtsverschiebung ohne Pronomen
Im Falle nachgestellter Objekte ist ein solches Ersatz-Pronomen freilich nicht unbedingt notwendig, sofern das längere Objekt einfach innerhalb der beschränkten Varianz der Satzgliedfolge an das Ende rücken kann, z.B. wenn Adverbien (wie inné) nach links vor das Objekt treten können.
In diesem Fall ist das Objekt kein Nominativus absolutus, sondern verbleibt im normalen Satzgefüge.
z.B.: Chonaic mé inné an fear a rinne an obair. = Ich sah gestern den Mann, der die Arbeit machte.
Alternativ kann auch der Relativsatz vom Bezugswort getrennt werden, so daß nur der Relativsatz nach rechts verschoben wird.
Dies geschieht jedoch eher ungern. Häufiger ist es ledigl. mit unbestimmten Bezugswörtern und auch nur dann, wenn dadurch keine Mehrdeutigkeiten entstehen.
z.B.: Chonaic mé fear óg inné a rinne an obair. = Ich sah einen jungen Mann gestern, der die Arbeit machte.

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Links-/ Rechtsverschiebung anderer Satzglieder

Auch indirekte Objekte und andere Präpositionalphrasen (Präposition + Substantiv) können verschoben werden. Es gilt hier prinzipiell dasselbe.
Hier tritt dann ein Präpositionalpronomen als Ersatzpronomen auf, z.B.:

Sa mhonarcha nua atá suite ar an gcnoc, bhí siad ag obair inti an bhliain seo caite. = In der neuen Fabrik, die sich auf dem Hügel befindet, darin arbeiteten sie im letzten Jahr.
Dúirt sé duine ar bith a bhí bocht go dtabharfadh an rialtas deontas . = Er sagte, daß jedem, der arm ist, die Regierung einen Zuschuss geben würde.

Auch Genitive können so behandelt werden, wobei ein Possessivpronomen es im Satz ersetzt, z.B.:

Na scéalta atá sa leabhar seo, níor cuireadh mórán leitheidí i gcló go dtí seo. = Die Geschichten, die in diesem Buch sind: Man hat nicht viele solcher Art bisher gedruckt.

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Sonstiges

Das Anakoluth (an t-éigeangal)

Diese Satzform stellt keine Satzumstellung dar. Vielmehr wird der Satz nach einem komplexen Satzglied einfach abgebrochen und neu begonnen, dann aber in vereinfachter Form, so dass statt des komplexen Satzglieds nur ein Pronomen erscheint.
Das Verb erscheint im Gesamtsatz also doppelt.

normal: Chonaic an fear a rinne an obair inné mé. Der Mann, der die Arbeit machte, sah mich gestern.
Anakoluth: Chonaic an fear a rinne an obair, chonaic inné mé. Der Mann, der die Arbeit machte, der sah mich gestern.

Die deutsche Übersetzung des Beispielsatzes stellt kein Anakoluth dar, da im Deutschen das Verb hier nicht wiederholt werden kann. (Die dt. Übersetzung entspricht eher einer Linksverschiebung.)
Ein Anakoluth könnte sinnvoll im Deutschen auftreten, wenn auch dort das Verb in Erststellung steht, z.B. in einem Fragesatz: "Sah der Mann, der die Arbeit machte, sah er mich gestern?"

Auch längere Aufzählungen als Subjekt können zu einem Anakoluth führen. Als Verbform kann dann eine synthetische Verbform (1.-3. Person Plural) beim zweiten Mal gewählt werden, z.B.:

Chuaigh sé agus pé cualacht a lean é, chuadar isteach. = Er und welche Begleitung auch immer ihm folgte, gingen hinein.
D’imigh Mícheál agus Caitlín agus an méid a bhí beo den chlann, d’imíodar as an mbothán. = Mícheál, Caitlín und alle lebenden Kinder verließen die Hütte.

Ebenso können eingeschobene Erklärungen zum Subjekt zum Anakoluth führen, z.B.:

Maireann an tréimhse ghoir, is é sin an t-am idir ócáid an ionfhabhtaithe agus na chéad airíonna teacht chun cinn, maireann sí deich lá ar an mheán.
= Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen dem Ansteckungsgeschehen und dem Auftreten der ersten Symptome, dauert durchschnittlich zehn Tage.

Im Falle von Verbalpartikeln und Konjunktionen (z.B.: go/nach) werden diese ebenfalls wiederholt, z.B.:

Sa bhliain d’aois an Tiarna míle ocht gcéad cheithre fichid a deich do leath eadrainn an scéal, go raibh an sagart paróiste a bhí anso i bparóiste Chaisleáin Ua Liatháin, go raibh sé ag dul chun báis.
= Im Jahre des Herrn 1890 verbreitete sich unter uns die Nachricht, daß der Gemeindepriester, der hier in der Gemeinde Castlelyons tätig war, (daß er) im Sterben lag.

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Vorziehen des Subjekts oder Objekts in negativen Sätzen

Im engl.-sprachigen Beschreibungen wird diese Satzform als "narrative fronting" bezeichnet.

In verneinenden Sätzen kann das Objekt oder Subjekt (sofern unbestimmt) vorgezogen werden und steht vor der Negativpartikel (bzw. cha).
Dies geschieht ohne jede Änderung am restl. Satz.
Es ist dies eine der seltenen Formen, in der offenbar gegen die PSO-Satzgliedfolge verstoßen wird.
Es stellt eine besondere Betonung der Verneinung dar (keine Betonung des vorgez. Objekts/Subjekts), im Sinne von "nicht ein ...".
 

normal: Ní bhfuair mé litir. Ich bekam keinen Brief.
vorgezogen: Litir ní bhfuair mé. Nicht einen Brief hab ich bekommen

Das vorgezogene Satzglied kann pronominale Adjektive führen, auch Negativmarker
z.B.: Braon eile ní bhfaighir. = Noch einen Tropfen bekommst du nicht. (wörtl. "Tropfen anderer nicht bekommen-wirst-du") Gréim ar bith níl sé a ithe. = Nicht einen Bissen ißt er. Deoir amháin ní thiocfadh leis a shlogadh. = Nicht einen Tropfen hätte er heruntergebracht. (auch das Objekt einer Infinitivkonstruktion kann so vorgezogen werden) Pingin rua ní raibh aige nuair a fuair sé bás. = Nicht einen müden Penny besaß er, als er starb. Gloine féin níl agam díbh. = Nicht einmal ein Glas habe ich für euch. Aon chomhartha eile ach é ní shásóchadh é. = Kein anderes Zeichen als es würde ihn zufriedenstellen.

Im Satz kann ein Präpositionalpronomen zurückverweisen, d.h. auch von Präpositionen regierte Substantive können vorgezogen werden,
z.B.: Oiread agus duine amháin char labhair mé leis. = Nicht mit einem einzigen Menschen habe ich gesprochen.

Bei Aufzählungen steht ("weder … noch"),
z.B.: Litir ná glaoch ní bhfuair mé uaithi. = Weder Brief noch Anruf hab ich von ihr erhalten. Suan ná séan ní bhfuaireas féin = Weder Schlaf noch Glück fand ich Ach freagra ná fuaim ní raibh ag teacht ón dtaobh istigh den tseomra. = Aber weder eine Antwort noch ein Geräusch kam aus dem Innern des Zimmers.

In Sätzen der Verlaufsform gilt folgendes:
Hier kann das Objekt ebenfalls in verneinenden Sätzen am Satzanfang stehen, es steht dann nicht im Genitiv sondern im Nominativ/Akkusativ.
Verwendet wird dann die Präposition a statt ag vor dem Verbalnomen.
 

normal: Ní raibh mé ag saothrú pingine. Ich habe keinen Penny verdient.
vorgezogen: Pingin ní raibh mé a shaothrú. Nicht einen Penny habe ich verdient

Im Nebensatz, z.B. im go/nach-Gliedsatz steht statt ní/níor dann die entsprechende Konjunktion nach dem vorgezogenen Objekt bzw. Subjekt, d.h. hier nach/nár als negative Form von go.
z.B. (Beispiel laut Ó Siadhail in "Modern Irish):
 

normal: Nár gheall tú dhom nach rachadh deoir ar do bhéal? Hattest du mir nicht versprochen, daß du keinen Tropfen anrühren würdest?
vorgezogen: Nár gheall tú dhom deoir nach rachadh ar do bhéal? Hattest du mir nicht versprochen, daß du nicht einen Tropfen anrühren würdest?

(wörtl.: "Nicht versprachest du zu-mir Tropfen daß-nicht gehen-würde auf deinen Mund?")
Dieser go/nach-Gliedsatz ist hier die Wiedergabe (indirekte Rede) folgender direkten Rede:
Deoir ní rachaidh ar mo bhéal! = Nicht ein Tropfen wird auf meinen Mund kommen!

Ein eventl. Satzadverb oder adverb. Nebensatz steht noch vor dem vorgezogenen Objekt (hier z.B. der Bedingungssatz: má chaineann tú sagart = wenn du einen Priester kritisierst)
z.B.: Tá sé ráite ariamh má chaineann tú sagart maithiúnas nach bhfaighidh tú. = Es wird schon immer gesagt, daß wenn du einen Priester kritisierst, du keine Vergebung erhalten wirst.

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Vorziehen des Objekts in Optativsätzen

Objekte (und andere Satzteile) können auch in (positiven und negativen) Optativsätzen zum Ausdruck von Wünschen vorgezogen werden. Sie stehen dann vor der Optativpartikel go oder nár:
z.B.: Trócaire is grásta go bhfaighe tú! = Barmherzigkeit und Gnade mögest du erhalten! Toil Dé go ndéantar! = Gottes Wille möge getan werden! Ar do thóir go rabhthar! = Verfolgt sollst du sein! Ar dheis Dé go raibh a anam! = Zur Rechten Gottes möge seine Seele sein!

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Vorziehen des Objekts in anderen Sätzen

Ein ähnliches Vorziehen des Objekts ist im positiven Indikativ oder anderen Modi nur in sehr poetischer bzw. archaisierender Sprache möglich. Auch dann wird go verlangt.
z.B.: Mo chairde gaoil gur thréig mé. = Meine engsten Freunde ließ ich im Stich. M’intinn féin go ligfinn leat. = Mein eigen Gemüt ließ’ ich dich wissen.



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Satz und Syntax
Gramadach na Gaeilge
braesicke.de
© Lars Braesicke 1999 / 2003

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[ 1 ]
Die Grundstruktur des Spaltsatzes und Sperrsatzes als Kopulakonstruktionen lautet wie folgt:
(Farbgebung: Prädikat, Subjekt)

Spaltsatz:     Is + Hervorhebung + Relativsatz  
Sperrsatz:     Is + é (+ rud) + Relativsatz + (ná) + Hervorhebung  

Der Spaltsatz ist formal ein Klassifikations- oder Identifikationssatz (je nachdem, ob das Hervorgehobene als bestimmt oder unbestimmt zu werten ist).
Der Sperrsatz ist immer ein Identifikationssatz - und zwar ein Identifikationssatz mit Subjekt vor dem Prädikat, unabh. davon, ob das Hervorgehobene bestimmt oder unbestimmt ist.


[ 2 ]
Das Auftreten eines "eigenständigen Relativsatzes", der auch noch Subjektsatz ist, ist ungewöhnlich.
Es handelt sich offenbar um die Ellipse (Auslassung) des eigtl. Subjekts und Bezugswortes des Relativsatzes.

Wenn ein Satzteil betont werden soll und hierzu zum Prädikat eines Kopulassatzes gemacht wird, bedarf der entstehende Kopulasatz auch eines Subjekts. Ein jeder Relativsatz benötigt zudem ein Bezugswort.
Der Relativsatz kann indes nicht Attribut des Prädikatnomens sein, weil er dann Teil des Prädikats wird. Die hervorhebende Wirkung ginge verloren, weil der Gesamtsatz zum Prädikat würde und nicht nur der herauszuhebende Satzteil.
Bezugswort des Relativsatzes kann daher nur ein Subjekt sein und der Relativsatz muss dessen Attribut sein.
Dieses Bezugswort fehlt aber.

Ursache für das Fehlen ist die generelle Auslassung des Subjekts in Kopulasätzen, wenn es mit dem Prädikat gleichlautend ist. (siehe: subjektlose Kopulasätze)
Ein alltägl. Beispiel eines solchen Kopulasatzes ist: Ba í an tsúil chlé [an tsúil] ba laige aige. = Das linke Auge war sein schwächeres [Auge]. (Das zweite an tsúil wird ausgelassen, ähnl. wie im Deutschen Auge auch nur einmal stehen muss.)

Dasselbe passiert im Spaltsatz:
Wird z.B. der einfache Satz Rinne an fear an rud. = Der Mann tat die Sache. umgestellt und somit an rud zum Prädikat eines Kopulasatzes, dann muss an rud formal auch Subjekt und Bezugswort des Relativsatzes sein. Es müsste also doppelt stehen.
Respektive (im Falle anderer Substantive) müsste eines durch ein allg. Substantiv wie an rud bzw. durch an té für Menschen ersetzt werden.
Daher lautete die vollständige Form so:
- Is é an rud [an rud] a rinne an fear. = Die Sache ist die Sache, die der Mann tat. (Prädikat: an rud, Subjekt: an rud a rinne an fear)
- Is é an fear [an té] a rinne an rud. = Der Mann ist derjenige, der die Sache tat. (Prädikat: an fear, Subjekt: an té a rinne an fear)
Somit erhält man den Spaltsatz mit Auslassung des zweiten an rud bzw. Auslassung des Pronomens an té:
- Is é an rud a rinne an fear. = Die Sache ist es, die der Mann tat. (im Deutschen muss im Spatsatz ein Pronomen, hier: "es", auftreten.)
- Is é an fear a rinne an rud. = Der Mann ist es, der die Sache tat.
Vergl. mit einem Kopulasatz, dessen Prädikatnomen einen Relativsatz als Attribut führt. Dort müsste ein Subjekt zumindest in Form eines Pronomens stehen:
- Is é an rud é a rinne an fear. = Es ist die Sache, die der Mann tat. (Prädikat: an rud a rinne an fear, Subjekt: é)
- Is é an fear é a rinne an rud. = Es ist der Mann, der die Sache tat. (Prädikat: an fear a rinne an rud, Subjekt: é)
Diese Erklärung umfasst nicht das gesamte Spektrum des selbständigen Relativsatzes, insbes. nicht dann, wenn es auf vorgezogene Adverbien und adverbielle Bestimmungen folgt.
Generell ist auch hier die Erklärung mittels Ellipse eines Bezugsworts (wie immer es lauten mag) sinnvoll. Vielleicht erfolgt hier der selbständige Relativsatz aber auch nur als Analogiebildung.


[ 3 ]
Manche Beschreibungen erlauben generell indirekte Relativsätze im Spaltsatz, in denen Präposition und Substantiv voneinander getrennt werden,
z.B.: *(Is é) an scolaire seo ar cheannaigh an múinteoir na leabhair . = *Diesem Schüler kaufte der Lehrer die Bücher.
Dies ist jedoch nicht richtig. Gewöhnlich werden direkte Relativsätze verwendet. Die Präposition (z.B. hier: do) wird im Spaltsatz zumeist nicht abgetrennt (um als Präpositionalpronomen im Relativsatz zu erscheinen).
Präposition + Substantiv rückt normalerweise gemeinsam an den Satzanfang,
z.B.: (Is) don scolaire seo a cheannaigh an múinteoir na leabhair. = Diesem Schüler kaufte der Lehrer die Bücher.

Wenn unbedingt das Substantiv ohne Präposition an den Satzanfang bzw. in dessen Nähe zur Betonung rücken soll, müssen andere Konstruktionen verwendet werden.
Häufig erscheint ein Kopulasatz mit einleitendem Demonstrativpronomen. Dies ist kein Spaltsatz und hier kann ein indirekter Relativsatz verwendet werden,
z.B.: Seo é an scolaire ar cheannaigh an múinteoir na leabhair . = Dies ist der Schüler, dem der Lehrer die Bücher kaufte.
Möglich ist auch ein gewöhnlicher Kopula-Identifikationssatz, dessen Prädikatnomen einen gewöhnl. indirekten Relativsatz als Attribut führt.
z.B.: Is é an scolaire seo é ar cheannaigh an múinteoir na leabhair . = Er ist dieser Schüler, dem der Lehrer die Bücher kaufte.
Nur selten geschieht es, daß dieser indirekte Relativsatz in einen Spaltsatz umgewandelt wird, in dem z.B. dó vorgezogen wird. Der dann folg. Relativsatz innerhalb des Spaltsatz ist wiederum direkt.
z.B.: Seo é an scolaire ar a cheannaigh an múinteoir na leabhair. = Dies ist der Schüler, für den es ist, daß der Lehrer die Bücher kaufte.
         Is é an scolaire seo é ar a cheannaigh an múinteoir na leabhair . = Er ist dieser Schüler, für den es ist, daß der Lehrer die Bücher kaufte.

Ausnahmen
Ausnahmen, in denen Spaltsätze mit indirekten Relatisätzen üblich sind, sind vor allem:
Fragesätze mit Präpositionen. Hier muß sogar ein indirekter Relativsatz erscheinen,
z.B.: ar cheannaigh an múinteoir na leabhair ? = Wem kaufte der Lehrer die Bücher?
Gewöhnlich hat der Satz eine etwas andere Form und das Präpositionalpronomen wird vor dem Relativsatz gestellt,
z.B.: Cé dó ar cheannaigh an múinteoir na leabhair? = Wem kaufte der Lehrer die Bücher?
Ein Aussagesatz als Spaltsatz mit hervorgehobenem Präpositionalpronomen hingegen verlangt einen direkten Relativsatz,
z.B.: Is a cheannaigh an múinteoir na leabhair. = Ihm kaufte der Lehrer die Bücher.
Der Unterschied ist die An- bzw. Abwesenheit von . Das Fragewort ist das Bezugswort, das aus ein rückbezügliches Pronomen macht und so den indirekten Relativsatz bedingt.

Weitere Ausnahmen sind:
Mehrere Relativsätze, die sich auf ein hervorgehobenes Bezugswort beziehen. Hier können auch indirekte Relativsätze auftreten.
z.B.: Is é an damhsa a bhí aige thuas ar bharr na cruaiche a raibh mise ag cur an iontais ann. = Es war der Tanz, den er oben auf dem Heuschober hatte, über den ich mich wunderte. ("Ist der Tanz … REL war ich bei Legen des Wunders in-ihn")
Zusammengesetzte verbale Ausdrücke und phrasale Verben, die man ungern auseinanderreißt (z.B. lig le = jmd. überlassen, zugestehen, éirigh do = jmd. zustoßen, beir ar = jmd. fangen)
z.B.: Is é an fear seo nach ligfinn a dhath leis. = Diesem Mann würde ich nichts zugestehen. (eher nicht: *Is leis an fear seo nach ligfinn a dhath.)
        Is é Seán bocht ar éirigh an drochthubaiste . = Dem armen Seán ist das schlimme Unglück zugestoßen. (eher als: Is do Sheán bhocht a d’éirigh an drochthubaiste.)
        Is í an chuiteog mhall a mbeirtear uirthi. = Es ist der langsame Wurm, den man fängt. (nicht: *Is ar an gcuiteog mhall a bheirtear.)
Hervorgehobene Verbalnomen
z.B.: Is é déanamh na bpoll a bhfuil an trioblóid leis. = Das Löchermachen macht Probleme. (eher als: (Is) le déanamh na bpoll atá an trioblóid.)

suas