Caibidil a Trí Déag: Satz und Syntax (Abairt agus Comhréir)Der go/nach-Gliedsatz (An Fochlásal Ráiteasach) | Gramadach na Gaeilge |
Der go/nach-Gliedsatz entspricht deutschen Nebensätzen mit "daß …", "daß nicht …"
Präsens:
positiver Satz | go + Verb + Subjekt + Objekt | Sílim go bhfuil tú sásta. = Ich glaube, daß du zufrieden bist. |
negativer Satz | nach + Verb + Subjekt + Objekt | Sílim nach bhfuil tú sásta. = Ich glaube, daß du nicht zufrieden bist. |
Präteritum:
positiver Satz | gur + Verb + Subjekt + Objekt | Bhí mé sásta gur shíl tú é. = Ich war zufrieden, daß du es geglaubt hast. |
negativer Satz | nár + Verb + Subjekt + Objekt | Bhí mé sásta nár shíl tú é. = Ich war zufrieden, daß du es nicht geglaubt hast. |
go / nach verlangt Eklipse des Verbs, gur / nár verlangt Lenition. Alle Formen verlangen die abhängige Verbform.
Statt nach wird auch hier in Munster ná verwendet (ohne Lenition oder Eklipse; zur Verwendung von ná bzw. ná go in Munster siehe: Konjunktionen: daß).
Gliedsatz bedeutet, daß ein solcher Nebensatz Satzglied des Hauptsatzes ist.
Ein Gliedsatz kann als Subjekt oder Objekt dienen, somit Subjektsatz oder Objektsatz sein.
Als indirektes Objekt kann es auch von einer Präposition regiert werden. Im Deutschen steht vor daß statt einer einfachen Präposition gewöhnl. ein Adverbialpronomen, z.B. "darüber, daß …", im Irischen aber nur eine Präposition, z.B. ar go / faoi go = darüber, daß,
z.B.: gan trácht ar go mbeidh sí ina hiníon agam faoi cheann cúpla lá eile = ganz zu schweigen davon, daß sie meine Tochter sein wird in ein paar Tagen.
Es kann auch Prädikat (Prädikatsatz) eines Kopulasatzes sein.
Nach manchen Substantiven hat der Gliedsatz die Funktion eines Genitivattributs, ist also ein Attributsatz, z.B. eagla go … = Furcht, daß …
Neben den häufigen go/nach-Gliedsätzen gibt es weitere Gliedsätze, insbesondere:
Die Konjunktionen go/nach verhalten sich wie Verbalpartikel.
Das bedeutet vor allem, daß go/nach unmittelbar vor dem Verb stehen muss.
Adverbien, adverbielle Bestimmungen (welche im Hauptsatz am Satzanfang stehen können, wenn sie sich auf den ges. Satz beziehen) und adverbielle Nebensätze können nicht zwischen go/nach und dem Rest des Gliedsatzes stehen.
Formen wie im Deutschen: "daß wenn …", "daß weil …", "daß sobald …" u.ä. sind im Irischen nicht möglich.
Adverbielle Bestimmungen stehen entweder vor go/nach oder aber am Ende des gesamten go/nach-Gliedsatzes.
Auch wenn sie vor go/nach stehen, gehören sie dennoch zum Gliedsatz. D.h., es gibt vor go/nach noch ein Vorfeld des Gliedsatzes, das besetzt werden kann.
Beispiele (adverbielle Bestimmungen unterstrichen)
Dúirt sé nuair a thiocfadh sí go mbeadh sí sásta. = Er sagte, daß wenn sie kommt, sie zufrieden sein wird.
Líonaim d’eagla dá dtógfainn mo radharc dóibh go dtitfinn. = Ich bekomme Angst, daß wenn ich meinen Blick von ihnen höbe, ich fallen würde.
Is doiche faoi cheann cúpla lá go bhféadfaí imeacht. = Wahrscheinlich ist es so, daß man in ein paar Tagen gehen können wird.
Wenn go/nach Teil einer zusammengesetzten Konjunktion ist (z.B. i dtreo go = so daß), treten solche adverbiellen Bestimmungen als Einschub zwischen Vorder- und Hinterglied der zusammengesetzten Konjunktion (z.B.: i dtreo nuair … go … = so daß wenn …, … )
i dtreo nuair a thagadh Oíche Lúnasa agus na prátaí nua, go mbíodh ardáthas ar gach duine deireadh a bheith le "July an chabáiste".
= so daß, wenn der August und die neuen Kartoffeln kamen, jeder sehr froh war, daß der "Juli des Kohls" ein Ende hatte.
Verwendet wird der go/nach-Gliedsatz ähnlich den deutschen daß-Nebensätzen.
Jedoch tritt er auch mit einer Vielzahl weiterer Konjunktionen auf, da diese go/nach als Bestandteil aufweisen.
Außerdem kann er nach bestimmten Interjektionen auftreten (z.B. dar m’fhallaing, m’anam, ambaiste, ambriathar).
Dar mo leabhar gur maith an seans do Shiobhán é. = Bei meiner Bibel, das ist eine gute Gelegenheit für Siobhán! (wörtl. "Bei meinem Buch, daß-ist gut die Chance zu Siobhán es.")
Ar mh’anam mhuise go bhfuil gathaí Chúipid dulta ionatsa, a bhuachaill. = Bei meiner Seele, da haben dich Amors Pfeile aber durchbohrt, mein Junge!
Go/nach-Gliedsätze (oder Infintivkonstruktionen) treten oft bei Aufzählungen temporaler und konditionaler Nebensätze als Ersatz einer Wiederholung solcher auf.
(zur Verwendung bei Aufzählung mehrerer Konditionalsätze, siehe auch dort)
nuair a bhídís tinn agus gur theastaigh leigheas uathu = als sie krank waren und Behandlung benötigten (neben: … agus a theastaigh leigheas uathu oder agus leigheas a theastáil uathu)
chomh luath agus ab fhéidir léi agus go mbeadh gach rud ceart = sobald sie konnte und alles in Ordnung sein würde
dá bhfanfaidís agus go gcrochfaí iad = wenn sie geblieben wären und man sie gehängt hätte
Die Verwendung von Gliedsätzen als Subjekt von Verben ist möglich.
Im Deutschen stehen daß-Nebensätze als Subjekt oft nachgestellt und werden an der Subjekt-Stelle durch ein expletives Pronomen "es" vertreten.
Auch im Irischen geschieht dies, sofern andere Satzglieder zwischen Verb und go/nach-Gliedsatz treten. Als expletives Pronomen tritt stets sé.
z.B.: Tharla sé go minic go raibh an t-earrach níos fuaire ná an geimhreadh. = Es geschah oft, daß der Frühling kälter war als der Winter.
Wenn der go/nach-Gliedsatz unmittelbar nach dem Verb steht, also in gewöhnl. Subjektstellung, ist ein Pronomen oft nicht notwendig, wird aber wahlweise z.T. dennoch verwendet.
z.B.: Tharla (sé) go raibh roinnt airgid aici le leabhair dara láimhe a cheannach. = Es geschah, daß sie etwas Geld hatte, um Second-Hand-Bücher zu kaufen.
Caithfidh (sé) go raibh a scéal féin ag gach aon duine acu seo. = Es muß so sein, daß jeder von diesen Leuten ihre Geschichte kennt.
Nach manchen Verben ist es indes notwendig.
z.B.: Bhreathnaigh sé go raibh aithne acu uilig ar mo chomrádaíse aniar. = Es schien, daß alle meinen Kameraden aus dem Westen kannten.
In Kopulasätzen tritt kein expletives Pronomen auf (anders als bei go/nach-Gliedsätzen als Prädikat siehe dort).
z.B.: Is maith liom go bhfuil tú ann. = Ich mag es, daß du da bist. (nicht: *Is maith liom é go bhfuil …)
Im Irischen kann, anders als im Deutschen, häufig eine Infinitivkonstruktion ("Infinitiv mit zu") anstatt eines go/nach-Nebensatz erscheinen, auch wenn das Subjekt ein anderes als im Hauptsatz ist:
go-Gliedsatz: Ba mhaith liom go mbeifeá sásta = Ich möchte, daß du zufrieden bist (wörtl.: "Wär gut mit-mir daß wärst-du zufrieden.")
Infinitivkonstruktion: Ba mhaith liom tú a bheith sásta = Ich möchte, daß du zufrieden bist (wörtl.: "Wär gut mit-mir du zu sein zufrieden")
In manchen Fällen sind Infinitivkonstruktionen und go/nach-Gliedsätze nicht austauschbar, da unterschiedl. Bedeutungen auftreten.
Manche Modalkonstruktionen (des Könnens, Sollens, Müssens) drücken mit go/nach-Gliedsätzen epistemische Modalität aus, während Infinitivkonstruktionen deontische Modalität ausdrücken.
vgl.: Caithfidh gur imigh sé. = Es muß so sein, daß er weggegangen ist. (epistemische Modalität)
mit: Caithfidh sé imeacht = Er muß weggehen. (deontische Modalität)
Manche Verben verlangen oder bevorzugen als Objekt entweder eine Infinitivkonstruktion oder einen go/nach-Gliedsatz.
Einige Verben (des Denkens, Sagens) erlauben wahlweise eine Infinitivkonnstruktion, wenn sie im Sinne einer Zielrichtung verwendet werden.
vgl.: Shíl sé go ndéarna sé é. = Er dachte, daß er es getan hat. (nicht zielgerichtet)
mit: Shíl sé é a dhéanamh. = Er gedachte, es zu tun. (zielgerichtet, Absicht)
In indirekter Rede steht die Infinitivkonstruktion anstelle des Imperativs. Sie kann daher nicht durch einen go/nach-Gliedsatz ersetzt werden. Beides ist nicht bedeutungsgleich.
vgl.: Dúirt sé liom gur imigh sé. = Er sagte mir, daß er gegangen sei. (direkte Rede: D’imigh mé. = Ich ging.)
mit: Dúirt sé liom imeacht. = Er sagt mir, ich solle gehen. (direkte Rede: Imigh! = Geh!)
Hier kann eine Ambivalenz auftreten, ob eine Zielrichtung (des Sprechers selbst) oder aber ein Imperativ in indirekter Rede dargestellt wird, dann meist mit le + Angesprochenem (= Befehlsempfänger).
vgl.: Dúirt sé liom é a dhéanamh. = Er sagte mir, ich solle es tun. (indir. Rede)
mit: Dúirt sé é a dhéanamh. = Er sagte, es (selbst) zu tun. (zielgerichtet, Absicht des Sprechers)
Oft ist es auch möglich, statt eines go/nach-Gliedsatzes nachgestellte Modalverben zu verwenden, um epistemische Modalität auszudrücken.
z.B.: B’fhéidir go mbeidh an t-ádh linn. = Vielleicht werden wir Glück haben.
Beidh an t-ádh linn, b’fhéidir. = Wir werden Glück haben, vielleicht.
Auch Verben des Denkens, Sagens, Empfindens können nach einem Hauptsatz stehen statt einen go/nach-Gliedsatz einzuleiten.
z.B.: Déarfainn go bhfuil a mhalairt ar fad fíor. = Ich würde sagen, daß das völlige Gegenteil wahr ist.
Tá a mhalairt ar fad fíor, déarfainn. = Das völlige Gegenteil ist wahr, würde ich sagen.
Letzteres wird als Teil der direkten Rede aufgefasst und steht ohne Relativpartikel.
(Bei Wiedergabe direkter Rede steht hingegen ein Relativsatz,
z.B.: "Tá a mhalairt ar fad fíor" a dúirt mé. = "Das völlige Gegenteil ist wahr", sagte ich. )
Ein Hauptsatz mit einem go/nach-Gliedsatz kann zu einem Relativsatz umgewandelt werden.
In bestimmten Fällen wird dann auch der go/nach-Gliedsatz zu einem Relativsatz umgewandelt, so daß zwei Relativsätze hintereinanderstehen.
Der erste Relativsatz wird dann als Einschubsatz bezeichnet, mehr dazu siehe dort.
z.B.: Shíl mé go raibh an fear i nGaillimh. = Ich dachte, daß der Mann in Galway war.
wird zu:
Sin é an fear a shíl mé a bhí i nGaillimh. = Das ist der Mann, von dem ich dachte, daß er in Galway war.