Caibidil a Dó: Das Adjektiv (An Aidiacht)

Das Verbaladjektiv und die Partizipien (An Aidiacht Bhriathartha agus na Rangabhálacha)

Gramadach na Gaeilge

Das Verbaladjektiv (an aidiacht bhriathartha)
  Bildung
    1. Konjugation
    2. Konjugation
  Verwendung
Die Partizipien (na rangabhálacha)
  Bildung
  Partizip der Eignung (rangabháil na hoiriúnachta)
  Partizip der Leichtigkeit (rangabháil na fusachta)
  Partizip der Schwierigkeit (rangabháil na deacrachta)
  Partizip des Vergleichs (rangabháil na comparáide)
  Partizip der Notwendigkeit (rangabháil an riachtanais)
  Adjektive aus Substantiven im Genitiv mit den Vorsilben dea- und dí-
  Adjektive aus Verbalnomen im Genitiv mit der Nachsilbe -ach

Das Verbaladjektiv (an aidiacht bhriathartha)

Bildung:

Verben der 1. Konjugation:
 
 Auslaut   Form   Beispiel 
 b, c, f, g, m, p, r   Verbstamm + -tha / -the   fág - fágtha, gearr - gearrtha 
 ch, l, n, s   Verbstamm + -ta / -te   glan - glanta, bris - briste 
 d   Verbstamm + -ta / -te   goid - goidte
 t, th   Verbstamm (ohne t, th) + -ta / -te   sciot - sciota, ith - ite ** 
 bh, mh   Verbstamm (ohne bh, mh) + -fa / -fe   scríobh - scríofa, snámh - snáfa, doilbh - doilfe *** 
 igh   Verbstamm (ohne gh) + -te   dóigh - dóite, léigh - léite, maígh - maíte, nigh - nite 
 áil   Verbstamm + -te   sábháil - sábháilte 

b, g werden durch die Endung -tha, -the stimmlos: -btha [-pə], -gtha [kə].
* -dta wird [-tə] und -dte wird [-t′ə] gesprochen. (< -dtha, -dthe)
** Statt *-tta und *-thta schreibt man stets nur -ta, da die Buchstabenfolgen -tt- und -tht- nicht vorkommen können.
*** -fa vereinfachte Schreibweise für älteres -bhtha / -mhtha  z.B.: scríobh - scríobhtha > scríofa

Dialektunterschiede
In Cois Fharraige (ähnl. in Conamara) werden die Endungen mit -tha/-the oft als [iː] gesprochen.
Dies gilt auch für -dta/-dte (< -dtha/-dthe) [tiː, t′iː] und -ta/-te bei Verbstämmen auf t, th (< -ttha/-ththa) [tiː, t′iː]
Bei -fa (< -bhtha/-mhtha) wäre [fiː] zu erwarten, oft aber [fə]
Nach Verbstämmen auf -r bleibt -tha/-the [hə]
Nach -m tritt in Conamara -ta/-te auf, z.B. cumta (statt schriftsprachl. und Standard cumtha = geformt)
In Munster tritt [hə] auch nach Verbstämmen auf -l auf, wenn auch gewöhnlich -ta/-te geschrieben.
In Ulster (Gaoth Dobhair) wird -tha nach breitem Plosiv [iː] gesprochen, -the jedoch nach schlankem Plosiv [ə] ([h] jeweils stumm bzw. Stimmloswerdung des Plosivs). Nach l, n, s tritt [-tə]/[-t′ə], nach r (und [x] > [r]) [-hə]/[-tə]. Bei Verben auf -bh/-mh sind -bh/-mh gewöhnl. vokalisiert (scríobh [s′k′r′iːu]), daher Verbaladjektiv auf [uhə] statt Standard [fə]: scríobhtha [s′k′r′iːuhə]

Verben der 2. Konjugation:
 

 Auslaut   Form   Beispiel 
 igh   Verbstamm (ohne -gh) + -the   salaigh - salaithe, coinnigh - coinnithe 
 il   Verbstamm + -te   oscail - oscailte 
 in   Verbstamm* + -ta   cosain - cosanta 
 ir   Verbstamm* + -tha   imir - imeartha 
 im   Verbstamm* + -tha   foghlaim - foghlamtha 
 ing   Verbstamm + -the   tuirling - tuirlingthe 

* Entpalatalisierung des Verbstammes (imir zu imeartha, foghlaim zu foghlamtha)
igh:  Die Form -ithe [ihə] (alte Schreibung -ighthe) wird in manchen Dialekten wie [iː] oder [i(ː)x′ə] gesprochen. In Ulster tritt alternativ auch -iste auf, v.a. bei schlankem Stammkonsonanten, z.B. coinnithe - coinniste
il, ir, in:  Hier ist (dialektal) ebenfalls die Form derer auf igh möglich, nach Synkopierung: z.B. oscail - osclaithe statt oscailte
Ausnahmen: Das Verbaladjektiv von inis ist inste, das Verbaladjektiv von freastail ist freastalta.

Verwendung:

  1. attributives Adjektiv: an cruiscín briste = der zerbrochene Krug
  2. prädikatives Adjektiv  (entweder passivisch oder aktivisch)
    z.B.: Tá an bord briste = Der Tisch ist zerbrochen (passivisch).
    z.B.: Tá mé ólta = Ich bin betrunken (aktivisch)
  3. in prädikativer Verwendung mit ergibt sich bei Verbaladjektiven transitiver Verben so ein Passiv, der Handelnde kann mit ag angegeben werden:
  4. Dieselbe Konstruktion wie 3. dient gleichzeitig auch als Perfekt und ist dann auch bei rein intransitiven Verben möglich.
    Bei transitiven Verben bzw. Verben mit indir. Objekt muß der Handelnde mit ag eingeführt werden. In realen Bedingungssätzen drückt das Perfekt mit dem Verbaladjektiv Sicherheit des Eintreffens eines Ereignisses aus.
    z.B.: Má fheictear thú tá tú gafa. = Wenn man dich sieht, dann bist du gefangen.
  5. prädikativ mit anderen Verben
    z.B.: Chonaic mé scríofa mar sin é. = Ich sah es so geschrieben.
    mit dem Verb faigh bedeutet es, "etwas getan bekommen", eine Übernahme des engl. "get something done"
    z.B.: conas rudaí a fháil déanta = wie man Dinge getan bekommt (how to get things done)
    gelegtl. hat es auch passivische Bedeutung (ebenfalls Übernahme aus dem Engl.)
    z.B.: Fuair sé gortaithe. = Er wurde verletzt. (engl. He got hurt.)
  6. deireadh + Verbaladjektiv
    Als Attribut des Substantivs deireadh (Ende) beschreibt das Verbaladjektiv (transitiver Verben) die Beendigung einer Handlung, gewöhnl. ohne Nennung eines Objekts
    Diese Konstruktion ist passiv, der Handelnde erscheint mit ag.
    z.B.: An bhfuil deireadh ite agat? = Bist du fertig mit essen? (wörtl.: "Ob ist Ende gegessen bei-dir?")
            Bhí deireadh ráite aige. = Er hatte aufgehört zu sprechen.
            Nuair a bhí deireadh déanta ag Solamh ag togáil Theampall an Tiarna = Und da Salomo hatte ausgebaut des Herrn Haus (1. Könige, 9:1)
    Manchmal tritt ein Objekt der Handlung als Subjekt des deireadh-Passivsatzes auf, deireadh folgt dann im Genitiv (deiridh),
    z.B.: Bhí na scrúdaithe deiridh déanta acu = Sie hatten die Prüfungen abgeschlossen. (wörtl.: "Waren die Prüfungen Endes gemachten bei-ihnen")
  7. (heute selten) als Partizip der Notwendigkeit (rangabháil an riachtanais), siehe unten:
    z.B.: Ní gearánta dom ar an aimsir = ich habe keinen Grund, über das Wetter zu klagen (wörtl.: "nicht-ist zu-klagen zu-mir auf das Wetter")
  8. die Genitivform des Verbalnomens hat oft die gleiche Form wie das Verbaladjektiv (bzw. das Verbaladjektiv dient als Genitivform des Verbalnomens):
    z.B: pósadh-pósta, suí-suíte, loighe-loite, caitheamh-caite
  9. Die Endung -áilte (eigtl. Stammauslaut + Verbaladjektivendung der Verben auf -áil) wird häufig an gewöhnl. engl. Adjektive gehängt zur Bildung irischer Adjektive
    z.B.: engl. sure, ir. siúráilte = sicher; engl. cool, ir. cúláilte = cool
  10. Die Verwendung in (temporalen, modalen) Partizipialkonstruktionen, wie im Deutschen, ist nicht möglich. (z.B. "Die Arbeit getan, ruhte ich mich aus", "die Zeitung lesend, verbrachte ich den Tag")
    Hierzu dienen eher Konstruktionen mit dem Verbalnomen.

Die Partizipien (na rangabhálacha)

Diese Partizipien geben die Möglichkeit des Eintreffens einer Handlung an. Es sind also modale Partizipien.
Im Deutschen stehen dafür zumeist Adjektive mit der Endung -bar (z.B.: machbar, haltbar, essbar)
Was im Irischen als "Partizip" bezeichnet wird, bzw. dessen deutsche Entsprechungen, ist im Deutschen also eine normale Art von Adjektiven.

Bildung:

Gebildet werden sie überwiegend mit Hilfe der Vorsilben so-, do-, in-, die bestimmten Verbformen oder Substantiven (in Genitivform) vorangestellt werden. Diese Präfixe können heute nurmehr bei diesen Partizipien verwendet werden. [ 2 ]

Gebildet werden sie überwiegend von Verben (die Bildung mit Substantiven ist limitiert). Hierbei wird eine Verbform verwendet, die dem Verbaladjektiv gleicht. Der Genitiv des Verbalnomens gleicht ebenfalls häufig dem Verbaladjektiv, so daß auch die Verwendung der Genitivform des Verbalnomens angenommen werden kann.
Die Genitivform des Verbalnomens ist jedoch nicht immer gleichlautend wie das Verbaladjektiv: z.B.: sábháilte = gerettet, aber: sábhála = des Rettens, so daß beide Formen in Partizipien vokommen: doshábhála / doshábháilte = unrettbar.
(Ursprünglich wurde zur Bildung aller Partizipien aus Verben das Partizip der Notwendigkeit als Grundform verwendet, das sich ursprünglich im Endvokal vom Verbaladjektiv unterschied. Heute aber sind Verbaladjektiv und Partizip der Notwendigkeit gleich und oft nicht vom Genitiv des Verbalnomens zu unterscheiden.)

Partizip der Eignung (rangabháil na hoiriúnachta)

Dieses Partizip drückt die Möglichkeit einer Handlung aus und entspricht so dt. -bar
in- = "möglich"   z.B.: inbhriste = brechbar, inite = essbar, insábhála/insábháilte = rettbar
Ebenso wie das Partizip der Notwendigkeit (s.u.) kann das Partizip der Eignung mit der Kopula (ggf. mit do + Subjekt) verwendet werden,
z.B.: Is intuigthe as sin go … = Daraus kann man verstehen, daß … → Das impliziert, daß …
        scéal is inchreidte dóibh = eine Geschichte, die sie glauben können.
        is inmheasta go … = man kann schätzen, daß …

Partizip der Leichtigkeit (rangabháil na fusachta)

Dieses Partizip drückt eine erleichterte Möglichkeit des Eintreffens einer Handlung aus.
so- = "leicht möglich"   z.B: sobhriste = leicht zerbrechlich, soshábhála/soshábháilte = leicht rettbar
(Schreibung mit Bindestrich vor Vokalen, vor la-, ra- und vor bh-, dh-, gh-, mh-, wenn von a, la, ra gefolgt, z.B.: so-bhlasta = schmackhaft)

Partizip der Schwierigkeit (rangabháil na deacrachta)

Durch dieses Partizip wird eher eine erschwerte Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit ausgedrückt.
do- = "schwer, unmöglich"   z.B.: dobhriste = unzerbrechlich, doshábhála/doshábháilte = unrettbar
(Schreibung mit Bindestrich vor Vokalen, vor la-, ra- und vor bh-, dh-, gh-, mh-, wenn von a, la, ra gefolgt, z.B.: do-bhlasta = übelschmeckend, unappetitlich)

Diese 3 Partizipien können (seltener) auch aus normalen Substantiven gebildet werden.
Das zur Bildung benötigte Substantiv befindet sich stets in der Genitivform [ 3 ].
in-: intráchta = passierbar, inairm = geeignet, Waffen zu tragen, inrúin = fähig, ein Geheimnis zu bewahren, inphionóis = strafbar
(vgl. trácht = Verkehr, arm = Waffe, rún = Geheimnis, pionós = Strafe)
so-: so-iompair = tragbar, sotheagaisc = lehrbar
(vgl. iompar = Transport, teagasc = Lehre)
do-: doláin = unfüllbar, dofhaisnéise = unbeschreiblich, doleithscéil = unentschuldbar, do-amhrais = unzweifelhaft, do-earráide = unfehlbar
(vgl. lán = Fülle, faisnéis = Information, leithscéal = Entschuldigung)

Partizip des Vergleichs (rangabháil na comparáide)

Die Vorsilbe in- kann zusammen mit dem Genitiv von Substantiven auch als Partizip des Vergleichs auftreten.
In diesem Falle tritt ein Vergleichspartner mit le auf.
Es ist eine Erweiterung des Partizips der Eignung: (in … le = so gut möglich … wie). Dargestellt wird ein Grad der Gleichheit (Äquativ):
z.B.: Níl sí incheoil le Pól = Sie ist nicht so musikalisch, kann nicht so Musik (ceol) machen wie Paul
        Ní raibh aon fhear inchamáin le Pól = Es gab keinen Mann, der so gut mit dem Hurleyschläger (camán) umging wie Paul.

Partizip der Notwendigkeit (rangabháil an riachtanais)

Heute ist dieses Partizip eine wohl seltene (und womöglich kaum mehr verstandene) Wortart, verwendet nur mit wenigen Verben, mehr als idiomatische Wendung (gearánta = nötig zu klagen und tógtha ar = nötig zu beschuldigen sind wohl noch die wenigen häufiger verwendeten Formen)
Es ist in der Form heute gleich dem Verbaladjektiv, ohne jede Vorsilbe. (Das Verb besitzt kein Verbaladjektiv, aber ein Partizip der Notwendigkeit: beite)
Es wird stets mit der Kopula (zumeist negativ) verwendet. Das log. Subjekt erscheint mit einer Präposition, zumeist do .
Es drückt die Notwendigkeit (d.h., da gewöhnlich negiert, die Nicht-Notwendigkeit oder gar Unangebrachtheit) einer Handlung aus.
z.B.: Ní gearánta dom ar an aimsir. = Ich habe keinen Grund, über das Wetter zu klagen. (wörtl.: "Nicht-ist zu-klagen zu-mir auf das Wetter.")
        Ní beite duit ann. = Du solltest nicht dort sein.
        Ní tógtha orm é. = Ich bin dafür nicht zu beschuldigen / daran nicht schuld.
        Ní molta duit é. = Du solltest ihn nicht loben.
        Ní maíte air é. = Darum ist er nicht zu beneiden.
        Ní dulta duit ansin. = Du solltest dort nicht hingehen.
        Ní creidte focal de. = Man sollte kein Wort davon glauben.

Eines der seltenen nicht-negierten Beispiele findet sich in der irischen Bibelübersetzung (Matthäus 5:37):
Is é amháin is ráite daoibh: 'Is ea, is ea.' 'Ní hea, ní hea.' = Eure Rede sei: Ja, ja. Nein, nein. (eigtl.: Nur es sollt ihr sagen: …; wörtl. "Ist es einzig, das-ist notwendig-zu-sagen zu-euch: …")

Adjektive aus Substantiven im Genitiv mit den Vorsilben dea- und dí-

Ähnlich wie bei den Partizipien mit so-, do-, in- können sich auch die Vorsilben dea- (gut) und dí- (un) mit dem Genitiv von Substantiven oder Verbalnomen verbinden und so adjektivische Bedeutung tragen.
z.B.: dea-éadaigh = gut gekleidet, dí-éadaigh = unbekleidet (éadach = Kleidung), dí-airm = unbewaffnet, díscéil = uninformativ, dea-láin = geräumig (arm = Waffe, scéal = Neuigkeit, lán = Fülle)
Häufiger werden sie allerdings als normale Substantiv- oder Adjektivvorsilben verwendet (z.B.: dea-shampla = gutes Beispiel).

Adjektive aus Verbalnomen im Genitiv mit der Nachsilbe -ach

An den Genitiv des Verbalnomens (häufig gleich dem Verbaladjektiv) kann bei einigen Verben die Adjektiv-Endung -ach gehängt werden.
Das entstehende Adjektiv hat aktive Bedeutung und drückt Fähigkeit oder Neigung zu einer Tätigkeit aus.
z.B.: gluais - bewegen, gluaisteach = mobil
        labhair - sprechen, labharthach = gesprächig
        mol - loben, moltach = lobend
        mínigh - erklären, mínitheach = erklärend
        díobháil - verletzen, díobhálach = verletzend, schädlich
        tuig - verstehen, tuisceannach = verständnisvoll



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© Lars Braesicke 1999 / 2004

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[ 1 ]
Ein Präsens-Partizip gibt es im Irischen seit alter Zeit nicht mehr. Überreste des proto-kelt. Partizips sind einige substantivierte Formen, z.B. cara = Freund (Genitiv carad, Dativ caraid) von proto-keltisch *karantos = liebend
[ 2 ]
Früher konnten mit do-/so- (d-/s-) Paare gegensätzlicher Bedeutung v.a. bei Adjektiven gebildet werden: z.B.: saor = frei, billig, daor = unfrei, teuer oder solas = Licht, dolas = dunkel, sona = fröhlich, dona = schlecht, suairc = heiter, duairc = düster, sorcha = hell, dorcha = dunkel. Es gibt eine Vielzahl solcher Paare. Diese Bildungsweise ist jedoch nicht mehr produktiv.
[ 3 ]
Etymologisch war es keine Genitivform, sondern ein Wechsel der Deklinationsklasse (von der einstigen o- zur i-Deklination, somit ein Wechsel von breitem zu schlanken Endkonsonanten, was in der aus der einstigen o-Deklination hervorgegangenen heutigen 1. Deklination dem Wechsel von der Nominativ- zur Genitivform gleicht)
Heute wird auch bei Substantiven anderer Deklination die Genitivform verwendet, z.B.: indleachta = verzollbar