Caibidil a Ceathair Déag: 

Anlautveränderungen (Na hAthruithe Tosaigh)

Gramadach na Gaeilge

t-Vorsatz
h-Vosatz
n-Vorsatz
andere

t-, h-, n-Vorsätze (Na Réamhlitreacha)

Nicht nur Lenition (séimhiú) und Eklipse (urú), sondern (z.T. damit im Zusammenhang) auch das Vorsetzen der Buchstaben t, h, n verändern den Anlaut von Wörtern.
Hier etwas zur Ursache dieser Vorsätze.

t-Vorsatz (an réamhlitir t)

Schreibweise:
vor s: ts  in Großschreibung: tS
vor Vokal: t-a, t-e, etc. in Großschreibung: tA, tE, etc. z.B. an tÉireannach = der Ire

Aussprache:
Das s nach t-Vorsatz wird nicht gesprochen: an tsráid [tra:d′]

Verwendung:

Der t-Vorsatz vor s tritt ein, wo bei anderen Konsonanten sonst Lenition auftritt. Im Gegensatz dazu tritt t-Vorsatz vor Vokal dort auf, wo vor Konsonanten weder Lenition noch Eklipse auftreten würde. Es sind zwei verschiedene Prinzipien. Gemeinsam ist beiden ihre Herkunft vom Artikel, weshalb der t-Vorsatz im Standard auch nur nach Artikel an auftritt.

  1. vor Substantiven mit Vokal- nach Artikel an
  2. vor Substantiven mit s- nach Artikel an (nur wenn s gefolgt von Vokal oder l, n, r)
  3. vor Zahlen mit Vokal- nach Artikel an im Nominativ/Akkusativ egal ob von femininen oder maskulinen Sunstantiv gefolgt:  an t-aon bhád amháin = das eine Boot, an t-aonú .....deag, an t-ochtú, an t-ochtódú, an t-ochtar, an t-ocht. (nicht im Dativ: ar an ochtar)
    vor Zahlen mit s- nach Artikel im Genitiv erfolgt jedoch im Standard kein t-Vorsatz. Dies betrifft sowohl (subst. und adj.) Kardinalzahlen (z.B.: sé = 6, seachtó = 70) als auch Ordnungszahlen (séú = sechste, seachtodú = siebzigste), z.B.: i dtoiseach an seachtú haois déag = zu Beginn des 17. Jh.
    Bei den Personalzahlen seisear und seachtar erfolgt jedoch t-Vorsatz im Genitiv, z.B.: i measc an tseachtair = inmitten der Sieben
  4. Mundartlich vor s- nach -n, wenn -n in anderen Wörtern als dem Artikel, und tw. nach -l, z.B. auf Árainn-Inseln: an-tsean = sehr alt, fuil tsróine = Nasenbluten statt Standard an-sean, fuil sróine), oft nach aon (mundartlich aon tsúil = ein Auge; Standard: aon súil)
    Etymologisch ist dies meist falsch (der t-Vorsatz ist ja etymologisch Teil des Artikels), dennoch ist es in den Dialekten weitberbreitet und möglicherweise als phonologisch bedingte Epenthese zu erklären.
    Manchmal tritt t-Vorsatz auch in Eigennamen nach heutigem -nn auf, z.B. nach Clann = Kinder: Clann tSuibhne = Familie MacSweeney. Hier wohl durch älteres *cland Shuibhne bedingt. Ebenso beim Ortsnamen Cionn tSáile = Kinsale.
    Es tritt aber auch in anderen Eigennamen auf ohne histor. End-d, entsprechend dem jew. Dialekt-Gebrauch, z.B.: Cill tSéine (Kilteany, Co. Mayo), Cill tSíle (Kilseily, Co. Clare), Cill tSeáin (Kilshane, Co. Tipperary), Coill tSíomóin (Kiltimon, Co. Wicklow), Oileán tSeanaigh (Illauntannig) und Fearann tSeáin (Farrantaun, Co. Kerry)
  5. t mit Apostroph ist kein t-Vorsatz sondern eine Kürzung des Possessivpronomens do = dein. z.B.: t’uncail = dein Onkel

h-Vorsatz (an réamhlitir h)

Schreibweise:
vor Vokal: ha, he, etc. in Großschreibung:  hA, hE, etc. z.B.: Poblacht na hÉireann = Republik Irland

Verwendung:

h-Vorsatz wird nur vor vokalisch beginnenden Wörtern verwendet. Er dient allg. der Aussprachevereinfachung, wenn 2 Vokale aufeinandertreffen und weder Lenition noch Eklipse nötig wäre.
D.h., es ist eine spezifische Form des lomadh, der sog. 3. "Anlautveränderung", die durch das simple Nichtauftreten von Lenition und Eklipse gekennzeichnet ist.
h-Vorsatz tritt auf:

  1. vor Substantiven
  2. vor Pronomen (é, í, iad, ea, eo, in, iúd)
  3. vor Adjektiven / Adverben
  4. vor Verben
  5. vor Zahlwörtern 1 und 8 nach der Zahlpartikel a: a haon, a hocht
  6. in Wochentagensadverbien mit ( = Tag) Dé hAoine = Freitag

n-Vorsatz (an réamhlitir n)

Schreibweise:
vor Vokal: n-a, n-e, etc. bei Großschreibung:  nA, nE:   z.B.: Tir na nÓg = Land der Jugend

Verwendung

  1. Vor Vokal bei Eklipse verlangenden Wörtern/Partikeln. z.B.: ár n-uncail = unser Onkel
    (es sei denn dieses endet bereits auf -n, also nicht nach an: ar an úll = auf dem Apfel! Dies ist eine Konvention der Schrift, es ergäbe sich kein Unterschied in der Aussprache, schriebe man *ar an n-úll)
  2. nicht nach der Präposition i: stattdessen in: in Éirinn = in Irland (dies ist eine reine Konvention der Schrift, die Aussprache ist gleich zu i nÉireann, das gelegtl. auch auftritt.)
  3. Verbalnomen nach le in der Bedeutung "(um) zu" (in Connacht, Munster):   Cad a bheidh agat le n-ól = Was willst du zu trinken haben? ("was wirst du haben um zu trinken?"),  obwohl nach le sonst keine Eklipse auftritt. (Schreibung auch len’, da von einer Form lena (le + Verbalnomenpartikel a) abstammend gedacht.
    Auch Objektpronomen é, í, iad des Verbalnomens können nach le n-Vorsatz tragen: le n-é a dhéanamh = um es zu tun, nicht jedoch Substantivobjekte

andere Vorsätze (réamhlitreacha eile)

Alle anderen vorgesetzten Einzelkonsonanten vor Wörtern, die mit Vokal oder fh- beginnen, sind Kurzformen echter Wörter und somit keine eigentlichen Vorsätze oder Anlautveränderungen im Sinne von t-, h-, n-.
Da es Kürzungen ganzer Wörter sind, werden sie mit Apostroph geschrieben.
Wichtig zu erwähnen sind:



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© Lars Braesicke 1999 / 2000

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