Caibidil a Dó: Das Adjektiv (An Aidiacht)Die Verwendung der Adjektive (Feidhm na nAidiachtaí) | Gramadach na Gaeilge |
prädikative Adjektive
attributive Adjektive Adjektive als Adverb pronominale Adjektive |
Im Irischen gibt es beschreibende Adjektive (aidiachtaí tuairisciúla) und pronominale Adjektive (aidiachtaí forainmneacha)
Beschreibende Adjektive können prädkativ (Tá an bhean tinn = Die Frau ist krank) oder attributiv (an bhean thinn = die kranke Frau) gebraucht werden. Außerdem kann man sie zu Adverbien umwandeln (Tá an bhean ag obair go maith = Die Frau arbeitet gut)
Tá an fear tinn. - Der Mann ist krank.Aufgrund der irischen Satzgliedfolge stehen sie (in Sätzen mit dem Verb bí) meist direkt nach dem Subjekt, also dort, wo auch attributive Adjektive des Subjekts stehen. Von attributiven Adjektiven unterscheiden sie sich durch die fehlende Kongruenz zum Subjekt, vor allem aber durch den Kontext. In den Beispielen wird mór (= groß) attributiv, tinn (= krank) prädikativ verwendet:
Tá an bhean tinn. - Die Frau ist krank.
Tá na fir tinn. - Die Männer sind krank.
Tá na mná tinn. - Die Frauen sind krank.
Tá an fear mór tinn. - Der große Mann ist krank.Prädikativ gebrauchte Adjektive stehen meist mit dem Verb bí (Präsens: tá), nur bestimmte Adjektive können prädikativ mit der Kopula (Präsens: is) stehen.
Tá an bhean mhór tinn. - Die große Frau ist krank.
Tá na fir mhóra tinn. - Die großen Männer sind krank.
Tá na mná móra tinn. - Die großen Frauen sind krank.
Tá an fear tinn. - Der Mann ist krank.
Is deas é an fear. - Der Mann ist nett.
Einige subjektiv wertende Adjektive [ 1 ] benötigen indes in prädikativer Verwendung mit dem Verb bí die Adverbialpartikel go, insbes. (aber nicht nur) bei Beschreibung des (gesundheitl.) Befindens oder des Wetters
(sie werden quasi als "Adverbien des Verbs bí" angesehen, ähnl. im Deutschen: "Mir ist wohl" oder engl. "I am well")
Ta mé go measartha. - Mir geht es mittelmäßigGo entfällt bei zusätzlichen Adverbien z.B.:
Tá an tseachtain go hainnis. - Die Woche ist misrabel. (ainnis = elend, miserabel)
Tá an cailín go hálainn. - Das Mädchen ist schön. (álainn = schön)
Tá an samhradh go haoibhinn. - Der Sommer ist herrlich. (aoibhinn = herrlich)
Tá an rós go breá. - Die Rose ist hübsch. (breá = hübsch)
Tá an lá go deas. - Der Tag ist nett. (deas = nett)
Tá an aimsir go dona. - Das Wetter ist schlecht. (dona = schlecht)
Tá sí go hiontach. - Sie ist wunderbar. (iontach = wunderbar)
Tá an fear go maith. - Dem Mann geht es gut. (maith = gut)
Tá sé go holc. - Es ist übel. (olc = übel)
Bhíodh sí riamh álainn. - Sie war schon immer schön.Go steht nicht mit der Kopula:
Tá sé iontach maith inniu. = Heute ist es sehr gut.
Bhí an lá réasúnta deas. - Der Tag war ziemlich nett.
Bhí an aimsir sách olc inné. - Das Wetter war gestern ziemlich schlecht.
Tá sé dona go leor go bhfuil sé anseo. - Es ist schlimm genug, daß er hier ist.
Tá an lá go deas. - Der Tag ist nett.
Is deas é an lá. - Der Tag ist nett.
Prädikativ gebrauchte Adjektive können als zusätzliches sekundäres Prädikat (faisnéis thánaisteach) in Sätzen mit anderen Verben stehen, sog. depiktive Prädikative (faisnéisí léiritheacha).
Ähnliches geschieht im Deutschen, wobei sie dort von Adverbien in der Form nicht zu unterscheiden sind und oft fälschlich für solche gehalten werden. Wichtig ist, daß sich die Eigenschaft nicht auf die Handlung, sondern allein auf das Subjekt (oder Objekt) bezieht. Das Einsetzen einer Form des Verbs sein ist immer denkbar.
Im Irischen lassen sie sich klar von Adverbien unterschieden, da keine Adverbialpartikel go steht.
Tagann sé abhaile tuirseach. - Er kommt müde nach Hause. (eigtl.: müde seiend), falsch wäre: *go tuirseach
Tháinig sé abhaile fliuch báite. - Er kam völlig durchnässt nach Hause. (eigtl.: völlig durchnässt seiend)
Itheann siad amh é. - Sie essen es roh.
An mairfidh an Ghaeilge beo? = Wird das Irische lebendig bleiben?
In etwas anderer Weise können mit agus (und) verbundene nebensatzartige Small Clauses hinzutreten, bei denen das Verb bí (sein) entfällt. Solche Konstruktionen sind häufiger als bloße depiktive Adjektive.
D’fhill an mac agus é breoite. - Der Sohn kehrte krank zurück. (wörtl. "und er (war) krank")
Tá sé ag éirí mór. - Er wird groß.
D’éirigh sé tinn. - Er wurde krank.
Éireoidh sé fuar. - Es wird kalt werden.
Má éiríonn tú aosta. - Wenn du alt wirst.
D’éirigh sí álainn as sin amach. = Sie wurde hübsch seitdem.
Das Beibehalten einer Eigenschaft (im Deutschen z.B.: "ruhig bleiben") wird mit fan (= bleiben) ausgedrückt, mit oder ohne go
D.h., hier kann das Adjektiv entweder als Prädikativ (ohne go) oder als Adverb (mit go) verstanden werden.
D’fhan sé (go) socair. - Er blieb ruhig.
Fan go foighneach leis! - Bleib geduldig mit ihm!
D’fhan sé dílis don tsean-chreideamh. - Er blieb dem alten Glauben treu.
Das Hervorrufen einer Eigenschaft (z.B. jmd. krank machen) kann mit dem Verb déan (= machen) ausgedrückt werden. [ 2 ]
Rinne sé an fear tinn. = Es machte den Mann krank.
Auch bei anderen Verben kann deren adjektivisches Resultat stehen.
Bhí sé á scuabadh glan. = Es wurde sauber gefegt.
Scaoileadh an bhó saor. = Man ließ die Kuh frei.
Irisch auch an aidiacht cháilíochta
Attributiv gebrauchte Adjektive stimmen mit dem Substantiv in Fall, Zahl und Geschlecht überein.
Sie werden je nach Geschlecht, Fall, Zahl dekliniert und evtl. leniert.
Sie stehen immer hinter dem näher bezeichneten Substantiv (im Gegensatz zum Deutschen).
z.B.:
der große Mann = an fear mór,
des großen Mannes = an fhir mhóir,
die großen Männer = na fir mhóra,
die große Frau = an bhean mhór,
der großen Frau = na mná móire,
die großen Frauen = na mná móra.
Es können zwei oder mehrere Adjektive ein Substantiv bestimmen. Beide Adjektive werden dekliniert und ggf. leniert.
Es steht gewöhnlich kein agus (und) dazwischen.
das warme und gemütliche Bett = an leaba the theolaí
Ausnahmen:
Nicht dekliniert werden Adjektive
Adjektive können mehrere Substantive bestimmen, sie richten sich dann nur nach dem letzten Substantiv
an fear agus an bhean mhór = der große Mann und die große Frau
Vor dem Substantiv sind Adjektive nur selten möglich
Anordnung der Attribute:
Komparative (u.a. nicht-attributive Adjektive):
Der Komparativ kann nicht attributiv verwendet werden, sondern nur prädikativ. Als Attribut muß daher ein Kopula-Relativsatz, der den Komparativ enthält, verwendet werden. z.B.: an fear is mó = der größere/größte Mann, wörtl.: "der Mann, der-ist größer"
Das gilt auch für andere nichtattributive Adjektive, die ebenso als Attribut nur in Form eines Relativsatzes auftreten können.
z.B.: gach rud is féidir = alles mögliche, wörtl.: "jedes Ding, das-ist möglich"
Form | Beispiele |
go + Adjektiv | go maith, go cliste, go sciobtha |
go + Adjektiv (vokal. Beginn) | go hiontach, go hard |
z.B.:
Tá mé sciobtha - Ich bin schnell. (prädikativ)
D’oibrigh mé go sciobtha - Ich arbeitete schnell. (adverbial)
Pronominale Adjektive beschreiben ein Substantiv nicht näher, sondern bewirken eine Zuordnung, nähere Bestimmung oder (gegenteilig) eine Verallgemeinerung bzw. Unbestimmtheit.
Im Prinzip stellt auch der Artikel ein pronominales Adjektiv dar (an bhróg = der Schuh). Auch Zahlen (dhá bhróig = zwei Schuh), Possessivpronomen (mo bhróg = mein Schuh), Demonstrativpronomen (an bhróg seo = dieser Schuh) und Fragewörter (cén bhróg = welcher Schuh) werden als pronominale Adjektive verwendet.
Viele pronominale Adjektive bilden zusammen mit einigen allgemeinen Substantiven den Ersatz für substantivische Pronomen (z.B.: duine éigin = irgendein Mensch > irgendeiner). Manche deutschen pronominalen Adjektive wie viele, solche werden im Irischen durch Substantive ersetzt (morán, leithéid). Siehe hierzu auch Indefinitpronomen
Pronominale Adjektive werden stets attributiv gebraucht. Sie sind jedoch nicht deklinierbar und zumeist auch nicht lenierbar (Eklipse tritt jedoch bei Bedarf auf).
Im Gegensatz zu beschreibenden Adjektiven stehen einige dieser Adjektive vor dem Substantiv (z.B. gach fear = jeder Mann), manche aber auch hinter dem Substantiv (z.B. fear éigin = irgendein Mann), uile kann in wechselnder Bedeutung vor oder nach einem Substantiv stehen.
Manche sind der Form nach eher Adverbien oder feste Wendungen (z.B. go léir, ar bith)
Als pronominales Adjektiv tritt aon und ar bith (als sog. "negative Polaritätselemente") nur in bestimmten Kontexten auf, vergleichbar engl. any.
Dies sind insbes.:
Aon kann nur als Zahlwort in einem gewöhnl. positiven Satz stehen und ist dann immer begleitet von amháin oder es ist Teil anderer Zahlen.
Mit dem Artikel (und meist mit amháin: an t-aon … amháin) bedeutet aon "der/die einzige"
z.B.: an t-aon lá (amháin) a bhí mé saor = der einzige Tag, an dem ich frei hatte
Daneben tritt aon im Sinne von gleicher, selber auf, ein Vergleichspartner kommt mit le ("wie") hinzu.
z.B.: Tá mé ar aon tuairim leat. = Ich bin einer (derselben) Meinung wie du.
Tá siad ar aon dath le chéile = Sie haben eine (dieselbe) Farbe (le chéile = „wie einander“)
Tá mé in aon chás leat. = Ich bin in derselben Lage wie du.
[ 1 ]
Die Liste der Verben, die mit go verwendet werden, ist nicht vollständig. Je nach Dialekt variiert die Liste und es können auch andere Adjektive mit dem Verb bí und go auftreten, häufig auch wahlweise.
Immer drückt go hierbei eine Adverbialisierung aus, ob diese möglich oder gar notwendig ist, ist sehr verschieden. Manchmal wird eine allgemeine Verwendbarkeit von go in Sätzen mit bí zur Intensivierung eines prädikativen Adjektivs postuliert. Häufig ist aber auch eine Beschränkung auf Gesundheits- und Wetterbeschreibungen. Nicht immer ergibt sich aber eine klare Bedeutungsunterscheidung.
z.B.: Tá sé go huafásach. = Es (das Wetter) ist schrecklich. Tá sé uafásach. = Es (ein Tier etc.) ist scheußlich.
Tá sé go lag. = Er ist schwächlich (von der Gesundheit her). Tá sé lag. = Es ist schwach.
Viele Adjektive können aber auch gar nicht mit go auftreten, selbst dann nicht, wenn sie sich aufs Wetter beziehen,
z.B.: Tá sé fuar. = Es it kalt.
Auch Adjektive aus obiger Liste können gelegtl. ohne go auftreten:
z.B.: Tá sé (go) maith ag insint scéalta. = Er ist gut im Geschichtenerzählen.
Tá Dia maith. = Gott ist gut. ("Tá Dia go maith." würde eher: "Gott geht es gut." bedeuten.)
[ 2 ]
Déan tritt in dieser Verwendung allerdings eher selten auf. Weit häufiger wird ein Substantiv (meist ein substantiviertes Adjektiv / abstraktes Substantiv) verwendet, das häufig mit dem Verb cuir und der Präposition ar zugeordnet wird. Man "legt" also eine Eigenschaft "auf" etwas/jemanden.
z.B.: Chuir sé áthas orm. = Es machte mich froh.
Chuirfeadh sé tinneas ort. = Es würde dich krank machen.
Chuir mé faobhar ar an scian. = Ich machte das Messer scharf.
Etwas häufiger ist déan lediglich bei Komparativen,
z.B.: Rinne sin an teach níos uaigní ná mar a bhí sé. = Das machte das Haus noch einsamer als es war.