Caibidil a Trí Déag: Satz und Syntax (Abairt agus Comhréir)Die indirekte Rede (An Chlaoninsint) | Gramadach na Gaeilge |
Das Verb sagen
Zeitform Konjunktion/Partikel Imperativ Zeit-Adverbien Demonstrativpronomen und -adverbien Andere Pronomen |
Man kann etwas Gesprochenes/Gedachtes in wörtlicher Wiedergabe mit Anführungsstrichen darstellen ( = direkte Rede), oder aber man wandelt das Gesagte in einen Nebensatz um ( = indirekte Rede)
Zum Beispiel:
direkte Rede | indirekte Rede: |
"Tá sé ag cur an cóta air," arsa mé | Dúirt mé gur chuir sé an cóta air |
"Er zieht grad den Mantel an," sagte ich. | Ich sagte, daß er den Mantel anzog. |
"Cuir ort an cóta!" ar sise. | Dúirt sí leis an cóta a chur air. |
"Zieh den Mantel an!" sagte sie. | Sie sagte ihm, er solle den Mantel anziehen. |
Dúirt mé, "Cuireadh Pól an chota air!" | Dúirt mise Pól an cóta a chur air. |
Ich sagte: "Paul soll den Mantel anziehen!" | Ich sagte, daß Paul den Mantel anziehen soll. |
Es kommt in indirekter Rede zu einigen Änderungen, welche nach bestimmten Regeln erfolgen:
In direkter Rede steht oft das defektive Verb ar (mit Pronomen der 3.Person) bzw. arsa (mit sonstigen Pronomen und Substantiven).
ar/arsa ist zur Zeitform unbestimmt (sagt, sagte)
In indirekter Rede kann ar/arsa jedoch nicht verwendet werden. (Stattdessen ist immer eine Form des Verbs abair vonnöten.)
Genauso kann ar/arsa nur nach der wörtlichen Rede stehen bzw. nach Teilen davon, davor stünde auch in direkter Rede eine Form von abair.
Steht ein anderes Verb als ar/arsa nach der direkten Rede, wird es mit der direkten Relativpartikel verbunden, z.B. "..." a deir sé = "..." sagt(e) er, "..." a dúirt sé = sagte er. (Meist steht a deir zeitstufenlos trotz sonst im Präteritum stehendem Text.)
Statt sagen können natürlich auch andere Verben stehen: befehlen, fragen, bitten, wünschen, denken, meinen etc.
Steht der Hauptsatz nicht in einer Vergangenheitszeitform, ändert sich nichts am Modus oder Zeitform in der indirekten Rede.
Ein Wechsel vom Indikativ zum Konjunktiv, wie im Deutschen ("Er sagt, er gehe …"), erfolgt im Irischen nicht.
Nur im Falle des Imperativs in der direkten Rede ist stets eine Umwandlung in eine Infinitiv-Konstruktion nötig (s. unten).
Die consecutio temporum (an seicheamh aimseartha)
Steht der Hauptsatz in einer Vergangenheitszeitform, muss auch in indirekter Rede eine Vergangenheitszeitform stehen.
Primäre Zeitformen werden also folgendermaßen umgewandelt:
direkte Rede | indirekte Rede |
Präsens | Präteritum |
habit. Präsens | Imperfekt |
habit. Präsens statt Futur | Konditional |
Futur | Konditional |
Konjunktiv Präsens | Konjunktiv Präteritum
oder Konditional oder Verbalnomen |
Wenn der Sachverhalt der indirekten Rede im habituellen Präsens steht und dieser Sachverhalt auch zum Zeitpunkt der Redewiedergabe noch gilt, erfolgt keine Umwandlung,
vgl.: Dúirt sé go mbíonn Tomás istigh ag meán lae. = Er sagte, daß Tomás mittags zumeist drinnen wäre. (Tomás ist mittags immer noch zumeist drinnen)
Dúirt sé go mbíodh Tomás istigh ag meán lae. = Er sagte, daß Tomás mittags zumeist drinnen gewesen wäre. (Tomás ist dies inzwischen zumeist nicht mehr.)
Einfaches Präsens (mit Ausnahme des generischen Präsens) wird indes immer umgewandelt,
z.B.: Dúirt sé go raibh Tomás istigh. = Er sagte, daß Tomás drinnen sei/wäre. (Tomás kann immer noch drinnen sein, dennoch raibh = war)
Spaltsätze widerstehen häufig einer Umwandlung der einleit. Kopulaform gur in das Präteritum, dann gelegtl. auch der Umwandlung im eigtl. Satz.
Den Konjunktiv Präsens als Verbalnomen (d.h. als Infinitivkonstruktion) wiederzugeben, ist nur im Falle von Wünschen (Optativ) möglich.
Steht in direkter Rede bereits eine Vergangenheitszeitform (Präteritum, Imperfekt, Konjunktiv-Prätritum), ist keine Änderung in indirekter Rede notwendig.
Perfekt-Zeitformen werden mit einfachen Zeitformen des Hilfsverbs bí gebildet, so daß dieses Verb ggf. vom Präsens in das Präteritum versetzt werden muss (somit Plusquamperfekt) bzw. vom Futur in das Konditional.
Für gewöhnlich wird die indirekte Rede durch die Konjunktion go / nach (daß / daß nicht) eingeleitet und bildet somit go/nach-Gliedsätze
Eine indirekte Rede ohne Konjunktion (im Deutschen z.B.: "Er sagte, er werde …") ist nicht möglich.
Dúirt sé go mbeadh sé ann. = Er sagte, er werde dort sein
Dúirt sí nach raibh sé ann. = Sie sagte, daß er nicht da war.
In Kopulasätzen steht meist die Kopulaform gur / nach
Dúirt sé gur mhaith leis tae. = Er sagte, daß er Tee möchte.
Deir sí nach maith léi tae. = Sie sagt, daß sie Tee nicht mag.
Im Falle einer betonten Form mit Linksverschiebung mit Hilfe des Pronomens ea steht zweimal gur:
Déir sé gur múinteoir gurb ea é. = Er sagt, daß er Lehrer sei (direkte Rede: Múinteoir is ea mé.)
Wenn vor is ea bereits eine einleit. Konjunktion (z.B. ein temporaler Nebensatz oder dá + abstraktes Substantiv) steht, wird gur nur vor ea benötigt.
Dúirt sé nuair a d’imigh sé gurbh ea a tháinig Pól. = Er sagte, als er ging, kam Paul. (direkte Rede: Nuair a d’imigh mé is ea a …)
Dúirt sé dá luaithe gurbh ea ab fhearr. = Er sagte, je früher, desto besser. (direkte Rede: Dá luaithe is ea is fearr)
Die kausalen Konjunktionen mar, dóigh, arae, nó, óir ("weil, da, denn") können in direkter Rede von einem Hauptsatz ohne go /nach gefolgt werden, in indirekter Rede folgt aber stets go / nach:
Dúirt sé gur fhan sé sa leaba mar go raibh sé tinn. = Er sagte, daß er im Bett blieb, weil er krank war. (direkte Rede: D’fhan mé sa leaba mar bhí mé tinn.)
Indirekte Fragen werden durch die entsprechenden Fragewörter (an, cé, cad, cá, conas, etc.) eingeleitet.
D’fhiafraigh sí de ar mhaith leis tae = Sie fragte ihn, ob er Tee möchte.
D’fhiafraigh sí de cá raibh an cailín óg = Sie fragte ihn, wo das junge Mädchen war.
Ní sé cé a rinne é = Er fragte sich, wer es getan hat.
Indirekte Doppelfragen (ob oder ob nicht) werden gekennzeichnet durch cé acu oder an im ersten und nó nach im zweiten Teil:
D’fhiafraigh sí de cé acu a bhí sé sásta nó nach raibh = Sie fragte ihn, ob er zufrieden war oder nicht
Reale Konditionalsätze, wenn mit Bezug auf die Zukunft, stehen in direkter Rede nach má = wenn im habituellen Präsens statt Futur, nach mura = wenn nicht im Futur oder Konjunktiv Präsens.
In indirekter Rede nach Hauptsätzen im Präteritum stehen sie sämtl. im Konditional und werden im pos. Satz durch dá statt má eingeleitet.
(Eine Verwendung des Konjunktiv Präteritum statt Konditional, wie im irrealen Konditionalsatz, ist hier nicht möglich.)
direkte Rede | indirekte Rede |
má + habit. Präsens | dá + Konditional |
mura + Futur | mura + Konditional |
mura + Konjunktiv Präsens | mura + Konditional |
In Munster entfällt meist der Wechsel von dá zu má und es steht má und Konditional.
Reale Konditionalsätze mit Bezug auf die Gegenwart oder Vergangenheit verwenden überall in indirekter Rede die Konjunktion má und nicht dá.
Zeitformveränderung erfolgt nach allgemeinem Muster (s.o.).
Der Imperativ wird in indirekter Rede stets als Infinitiv-Konstruktion wiedergegeben, unabh. von der Zeitform des Hauptsatzes.
direkte Rede | indirekte Rede |
Imperativ | Verbalnomen |
ná + Imperativ | gan + Verbalnomen |
Die Bildung der Infinitivkonstruktion erfolgt nach den üblichen Regeln.
Ist es ein Imperativ der 2. Person, reicht eine Infinitivkonstruktion ohne Subjekt, das Subjekt wird aus dem Kontext klar.
z.B.: Dúirt sé le Pól imeacht. = Er sagte Paul, er solle gehen. (← Imigh!)
Dúirt sé libh tae a ól. = Er sagte euch, ihr sollt Tee trinken. (← Ólaigí tae!)
Bei einem Imperativ der autonomen Form steht ebenfalls eine Infinitivkonstruktion ohne Subjekt.
z.B.: Dúirt sé gan tobac a chaitheamh. = Er sagte, man solle nicht rauchen. (← Ná caitear tobac!)
Bei einem Imperativ der 1. und 3. Person steht eine Infinitivkonstruktion mit Subjekt (Imperative der 1. Person ohne Objekt werden nicht in indir. Rede gesetzt, da zu missverständlich.)
z.B.: Dúirt sé leat Pól é a dhéanamh / Pol á dhéanamh. = Er sagte dir, Paul solle es tun (← Déanadh Pól é!)
Duirt sí gan í sin a fheiceáil arís. = Sie sagte, man lasse sie das nicht noch einmal sehen. (← Ná féicim sin aris!)
Enthält die direkte Rede einen Nebensatz als Objekt, so steht ein Possessivpronomen vor dem Verbalnomen, das sich darauf bezieht:
z.B.: Dúirt sé le Pól a insint dó cad a rinne sé. = Es sagte Paul, er solle ihm erzählen, was er getan hätte.
Enthält die direkte Rede der 2. Person bereits eine Infinitivkonstruktion als Objekt, stehen nach Umwandlung des Imperativs zwei Infinitivkonstruktionen.
Es steht dann meist kein Possessivpronomen vor dem ersten Verbalnomen, siehe jedoch hier, insbes. die Fußnote.
z.B.: Dúirt sé leat (a) m(h)oladh dó teacht isteach. = Er sagte dir, ihn aufzufordern hereinzukommen. (← Mól dó teacht isteach! = Bitte ihn herein!)
Bei einem Imperativ der 1. oder 3. Person ist a (dann VN-Partikel "zu") unvermeidlich
z.B.: Dúirt sé Pól a mholadh di teacht isteach. = Er sagte, Pól solle sie hereinbitten. (← Móladh Pól di teacht isteach! = Pól solle sie hereinbitten!)
Zeit-Adverbien
Seht der Hauptsatz im Präteritum ändern sich auch die verwendeten Adverbien der Zeit.
deutsch | direkte Rede | indirekte Rede | wörtlich |
heute | inniu | an lá sin | "der/dieser Tag" |
gestern | inné | an lá roimhe sin | "der Tag davor" |
vorgestern | arú inné | dhá lá roimhe sin | "2 Tage davor" |
morgen | amárach | an lá arna mhárach | "der Tag nach-seinem Morgen" |
übermorgen | arú amárach | i gceann dhá lá | "in Kopf 2 Tage" |
heute Abend | anocht | an oíche sin | "die/diese Nacht" |
gestern Abend | aréir | an oíche roimhe sin | "die Nacht davor" |
dies Jahr | i mbliana | an bhliain sin | "dieses/das Jahr" |
letztes Jahr | anuraidh | an bhliain roimhe sin | "das Jahr davor" |
nächstes Jahr | an bhliain seo chugainn | an bhliain a bhí chugainn | "das Jahr, das zu-uns war" |
direkt | indirekt | |
"Ach beidh mé ann anocht," arsa mé. | → | Dúirt mé go mbeinn ann an oíche sin. |
"Aber heute abend werd ich da sein," sagte ich. | → | Ich sagte, daß ich den Abend da sein würde. |
Demonstrativpronomen und -adverbien
Wenn der Hauptsatz und die indirekte Rede in der 3. Person stehen, ändert sich das Demonstrativum, d.h. dies wird zu jenem, hier wird zu dort.
deutsch | direkt | indirekt |
hier | anseo | ansin, ansiúd, ann |
dies | seo | pron.: sin, siúd
adjekt.: sin, úd |
direkt | indirekt | |
"Bhí sé anseo" arsa Seán. | → | Dúirt Seán go raibh sé ansin. |
"Ich war hier", sagte Seán. | → | Seán sagte, daß er hier gewesen sei. |
Andere Pronomen
Die Pronomen in indirekter Rede werden entsprechend den tatsächichen Personen angepasst, d. h. aus "mé" wird "tú" oder "sé" etc., je nach der wiedergebenden Person.
Das Pronomen mé bezieht sich in indirekter Rede immer auf den Wiedergebenden der indirekten Rede.
Eine Besonderheit stellt das Pronomen sé/sí féin dar, das in der direkten Rede auch der bloßen Betonung dienen kann, während es in der indirekten Rede stets rückbezüglich auf den Sprecher ist,
Soll es sich auf eine andere Person als den Sprecher beziehen, muss in indirekter Rede ein anderes Pronomen (seisean/sise) an seiner Stelle stehen.
Umgekehrt steht für ein betontes Pronomen (mise) in der direkten Rede sé/sí féin in der indirekten Rede, wenn der Sprecher gemeint ist, nicht seisean.
Vgl.:
direkt | indirekt | |
"Rinne seisean é," a dúirt Seán. | → | Dúirt Seán go ndéarna seisean é (seisean ≠ Seán) |
"Er tat es," sagte Seán. | → | Seán sagte, daß er es tat. |
"Rinne sé féin é," a dúirt Seán. | → | Dúirt Seán go ndéarna seisean é (seisean ≠ Seán) |
"Er tat es," sagte Seán. | → | Seán sagte, daß er es tat. |
"Rinne mise é," a dúirt Seán. | → | Dúirt Seán go ndéarna sé féin é. (sé féin = Seán) |
"Ich tat es," sagte Seán. | → | Seán sagte, daß er (selbst) es tat. |
"Rinne mé féin é," a dúirt Seán. | → | Dúirt Seán go ndéarna sé féin é. (sé féin = Seán) |
"Ich tat es," sagte Seán. | → | Seán sagte, daß er (selbst) es tat. |