Die Eklipse (griech.: Auslassen, Verschwinden) ist der Ersatz des stimmlosen durch den entsprechenden
stimmhaften Konsonanten (c zu g, f zu bh, t zu d, p zu b), also eine Sonorisierung.
Bereits stimmhafte Konsonanten werden hingegen durch Nasale ersetzt (b zu m, d zu n, g zu ng), also eine Nasalierung.
Daher wird Eklipse manchmal auch Nasalisation genannt.
In der Schriftsprache erscheint der ersetzende Konsonant zusätzlich zum ersetzten Konsonanten, letzterer verschwindet jedoch in der Aussprache. [1 ]
(Ausnahme: "ng" stellt insgesamt den velaren Nasal [ŋ] dar, wie in dt.: "lang")
in Titeln und ähnlichem mit Großschreibung erscheint der eklipsierende Buchstabe klein, der eklipsierte groß: mB, gC, nD, bhF, nG, etc. z.B.: i gConnachta = in Connacht, i nGaeilge = in Irisch, i mBéarla = in Englisch
Vor Vokalen wird ein n- eingesetzt (siehe n-Vorsatz)
Konsonant
eklipsiert
Aussprache
breit
schlank
b
mb
[m]
[m′]
c
gc
[g]
[g′]
d
nd
[n]
[n′]
f
bhf
[v] / [w]
[v′]
g
ng
[ŋ]
[ŋ′]
p
bp
[b]
[b′]
t
dt
[d]
[d′]
l, m, n, r, s (und h, j, v, w, z) erfahren keine Eklipse.
d, t wird (im Standard, Connacht, Ring) nicht eklipsiert nach Präposition + Artikel, z.B.:ag an duine = bei dem Menschen, in Munster (außer Ring) wird hier auch d, t eklipsiert: ag an nduine = bei dem Menschen s kann in manchen Dialekten (Oileán Chléire, Co. Cork; Ost-Galway) "eklipsiert" werden. Es folgt dort Ersatz des stimmlosen s [s] durch das stimmhafte s [z], ein sonst im Irischen unüblicher Laut. Schriftsprachlich bleibt dies aber ungekennzeichnet. (z.B.: an sagart [ə sagərt], ar an sagart [er′ ə zagərt])
nach den Präpositionen ag, ar, as, le, mar, ó, faoi, roimh, trí, thar, um wenn mit Artikel an: (in Munster stets, in Connacht bei d, t keine Eklipse sowie t-Präfix vor s bei femin. Substantiven, in Ulster generell Lenition stattdessen) z.B.: ar an mbord = auf dem Tisch. Genaueres siehe Artikel mit Präpositionen
nach Präposition mit Artikel sa (in Connacht stets, in Munster nur bei f, im Standard/Ulster Lenition):
z.B.: sa bhfarraige = im Meer (Standard: san fharraige)
nach der Präposition i wenn ohne Artikel z.B. i dteach = in einem Haus (ähnlich auch nach den veralteten Präpositionen go = mit, iar = nach)
nach Genitiv-Plural-Artikel na z.B. na dtithe = der Häuser, na mban = der Frauen
nach den Plural-Possessivpronomen ár, bhur, a z.B. ár dtír = unser Land, bhur mbord = euer Tisch, a gcarr = ihr Auto
nach den Zahlen 7-10, (17-19, 27-29 etc.) z.B.: deich dteach = zehn Häuser
Verb nach Verbalpartikeln / Konjunktionen an, go, nach, mura, dá, sula, ach a. z.B. An bhfuil tú ann? = Bist du da?
Verb nach Fragewort cá (in der Bedeutung wo)
Verb nach indirekter Relativ-Partikel a. z.B.: an bord a gcuirfidh tú an leabhar air = der Tisch, auf den du das Buch legen wirst.
Verb nach der verallgemeinernder Relativpronomen a ("alles, was")
ebenso nach der Wendung diabhal a (dt. "nicht", wörtl.: "Teufel alles, was")
nach dem Präfix éa- ( = "un-") Hier jedoch heute in der Schrift Auslassung des eklipsierten Buchstaben (éa- + cóir = éagóir = Unrecht, éa + trom = éadrom = unschwer, leicht)
in wenigen Ortsnamen nach einstmals sächlichen Substantiven, z.B. Loch nEachach (Lough Neagh), sowie nach anderen Substantiven im Genitiv-Plural, z.B. Mainistir Ó dTorna (Abbeydorney), wörtl.: "Abtei der Enkel Torns"
Früher war auch eine Eklipse nachfolgender Adjektive nach eklipsierten Substantiven im Genitiv Plural üblich, z.B. scéal na mban mbocht = die Geschichte der armen Frauen, z.T. auch im Dativ Singular
[1 ]
Früher war neben der o.g. Schreibweise als Variante der Schreibung auch eine Verdopplung des eklipsierten Buchstaben üblich: bb statt mb [m], cc statt gc [g], dd statt nd [n], ff statt bhf [v], gg statt ng [ŋ], pp statt bp [b], tt statt dt [d], z.B.: go ffuil statt go bhfuil, nach ttuiginn statt nach dtuiginn.